Uri sistiert Unterstützung für Patientendossier

28. März 2025 um 10:27
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Foto: Kanton Uri

Sparvorgaben und der fehlende Zuspruch der Gesundheitsfachpersonen sind Gründe für den Kanton, das Patientendossier in der aktuellen Form nicht mehr unterstützen zu wollen.

Der Kanton Uri versagt dem elektronischen Patientendossier in der aktuellen Form seine Unterstützung. Das hat der Regierungsrat entschieden, wie er mitteilt. Stattdessen soll die Revision des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) abgewartet werden.
Als Gründe führt der Kanton an, dass einerseits die Nachfrage nach dem Patientendossier bislang sehr gering gewesen sei. Andererseits stünden viele Gesundheitsfachpersonen dem Dossier in seiner aktuellen Form kritisch gegenüber. Sie bemängelten funktionale und strukturelle Schwächen, führt der Kanton aus. Ein weiterer Faktor sei die angespannte Finanzlage des Kantons. Angesichts der bestehenden Sparvorgaben sollen derzeit keine zusätzlichen Mittel in die Einführung des Patientendossiers investiert werden.
Von der Revision des EPDG verspreche sich der Kanton eine grössere Verbreitung des Patientendossiers und eine nachhaltigere Finanzierung. So soll den Stammgemeinschaften eine zentrale technische Infrastruktur bereitgestellt werden, die der Bund jedoch zuerst beschaffen und einführen muss. Diese Änderungen würden voraussichtlich frühestens 2028 umgesetzt, so der Kanton. In der Zwischenzeit erachtet es der Regierungsrat nach eigener Aussage als sinnvoll, die Entwicklungen auf Bundesebene abzuwarten, bevor weitere Schritte auf kantonaler Ebene eingeleitet werden.
Der Bevölkerung stehe es jedoch unabhängig vom Entscheid des Regierungsrats offen, ein Patientendossier zu eröffnen. Für den Uri biete die Stammgemeinschaft Post Sanela Health eine entsprechende Lösung an.

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