Das US-Justizministerium hat eine Klage vor dem Bundesbezirksgericht gegen die Übernahme von Juniper durch HPE eingereicht. Die Juristen befürchten, dass durch den
Zusammenschluss der beiden Firmen ein Duopol im Markt für Netzwerkausrüstungen entstehen könnte, berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur 'Reuters'.
HPE sei mit dem Aruba-Portfolio schon heute der zweitgrösste Lieferant von Wlan-Equipment, während Junipers Mist-Produktlinie die Nummer drei in diesem Markt sei, heisst es. Ein gemeinsames Unternehmen würde zusammen mit dem Branchenprimus Cisco auf einen Marktanteil von 70% kommen. Dies schränke nach Ansicht der US-Justiz den Wettbewerb ein, was zu höheren Preisen für die Kunden führen könnte. "HPE und Juniper sind erfolgreiche Unternehmen. Aber anstatt weiterhin als Wettbewerber auf dem Wlan-Markt zu konkurrieren, versuchen sie ihn zu konsolidieren. Damit erhöhen sie die Konzentration auf einem bereits konzentrierten Markt", sagte Omeed Assefi, stellvertretender Generalstaatsanwalt in der Kartellabteilung des Justizministeriums, in einer Mitteilung.
HPE und Juniper kündigten in einer gemeinsamen Mitteilung an, sich gegen die Klage wehren zu wollen. Sie führen an, dass Juniper zuletzt Lösungen auf den Markt gebracht habe, die Kosten für viele Wlan-Betreiber senken würden. Daraufhin habe HPE die Preise für seine Aruba-Produkte gesenkt. Durch eine gemeinsame Marktbearbeitung könnten sie eine starke Konkurrenz für den Marktführer werden. Beide Unternehmen betonten, weiterhin zu den Übernahmeplänen zu stehen.
Der Juniper-Kauf rief im Juni vergangenen Jahres schon die
britischen Wettbewerbshüter auf den Plan. Die Behörde hatte eine Untersuchung gestartet, im August die Übernahme dann aber doch genehmigt.