VMware Explore: Auf dem Grat zwischen KI-Power und Privat­sphäre

7. November 2023 um 14:23
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Die VMware Explore im Kongresszentrum Fira Barcelona Gran Via.

In Barcelona findet derzeit VMwares Hausmesse statt. Der Virtuali­sierungs-Konzern hat dort einige Neuigkeiten in Sachen KI und Daten­­souveränität verkündet.

Offensichtlich wurde eigens für das Technologiejahr 2023 ein Gesetz geschrieben: Kein Grossevent darf ohne Ankündigung zu Künstlicher Intelligenz über die Bühne gehen. Auch Virtualisierungsspezialist VMware, dessen Hausmesse derzeit in Barcelona stattfindet, macht hier keine Ausnahme. Wie üblich verschickten die PR-Agenturen vor der VMware Explore eine Vielzahl an Pressemitteilungen, in fast jeder war Künstliche Intelligenz irgendwie Thema.
Mit IBM hat VMware eine Partnerschaft geschlossen, um KI-Power und Privatsphäre zu vereinen und eine "Private KI" zu ermöglichen, die auf der Hardware von Kundenfirmen, aber auch in Public Clouds und Private Clouds genutzt werden kann. Dazu sollen VMware Cloud Foundation, Red Hat Openshift und IBMs Watsonx KI- und Datenplattform kombiniert werden.
Auch mit Google wurde die Zusammenarbeit intensiviert, um die AlloyDB Omni-Datenbank von Google Cloud auf VMware Cloud Foundation bereitzustellen. Bald sollen Firmen KI-Anwendungen effizient dort ausführen können, wo ihre Unternehmensdaten anfallen und verarbeitet werden. Das Angebot befindet sich derzeit in der Technology Preview und kann von Kunden über ein Early Access Programm getestet werden.

"Wir haben dieselben Use Cases wie unsere Kunden"

Die Ankündigungen passen in die Schwerpunktsetzung, die sich bereits abgezeichnet hat: An der VMware Explore in Las Vegas hatte der Konzern die Private AI Foundation in Zusammenarbeit mit Nvidia angekündigt. Es geht um ein ganzes Workflow-Portfolio für KI-Entwicklung, um die Komplexität zu reduzieren und die Transparenz zu verbessern.
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Chris Wolf, Vice President & Head AI Labs, bestritt einen Grossteil der Eröffnungskeynotes. Foto: ts
In Barcelona sprach Chris Wolf, Vice President Head AI Labs, ausführlich über die Anstrengungen seines Konzerns. "Wir haben erkannt, dass unsere Use Cases dieselben sind, wie jene der Kunden. Im Labor wollen wir unsere Erfahrung mit ihnen teilen." Private AI sei nicht etwa ein Produkt, sondern ein Architekturansatz, um Künstliche Intelligenz einsetzen zu können, ohne Privatsphäre und Datenschutz zu vernachlässigen.

Souveränität in komplexen Umgebungen

Ebenfalls in Las Vegas war eine Familie von Intelligenten Assistenten angekündigt worden, generative KI-Tools, die auf VMwares eigenen Daten trainiert werden. Der erste Assistent wurde nun auch in Barcelona vorgestellt: VMwares "Edge Intelligence" – die mal "Edge Network Intelligence" hiess – soll die Verwaltung und Absicherung von Workloads, IoT-Geräten und Usern am Rand des Netzwerks, dem Edge, vereinfachen und stärker automatisieren.
Eigentlich hätte das Stichwort der Ankündigungen statt "Künstliche Intelligenz" auch "Souveränität" heissen können. Für Firmen tut Sicherheit Not, zuletzt waren mehrere Fälle bekannt geworden, in denen von KI nicht nur unzuverlässige Resultate generiert wurde, sondern auch Firmendaten an KI-Anbieter durchsickerten. Die Datensouveränität ist aber generell ein wichtiges Stichwort für regulierte Firmen, gerade wenn die Services verschiedener Hyperscaler oder anderer Cloud Provider genutzt werden – eine Kernkompetenz von VMware.
Interessenbindung: Der Autor wurde vom Unternehmen an die VMware Explore nach Barcelona eingeladen. Es hat zudem Flug- und Hotelkosten übernommen.

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