Vor 10 Jahren haben 3 Schweizer Software-Entwickler eine unabhängige Kurznachrichten-App entwickelt. Ihre Idee: Eine Chat-App, die sie selbst mit gutem Gewissen nutzen können, ohne sich kommerziellen Datensammlern und staatlicher Überwachungswillkür aussetzen müssen.
Die in Pfäffikon SZ ansässige Firma ist 10 Jahre später laut eigenen Angaben "der meistverkaufte sichere Instant Messenger der Welt". Derzeit beschäftigt das Unternehmen 40 Angestellte, hat 11 Millionen Nutzende und findet insbesondere im deutschsprachigen Raum Anklang. Gegründet wurde die Whatsapp-Alternative von Manuel Kaspar, Silvan Engeler und Martin Blatter.
2012 nannte man die App zuerst "End-to-End Messaging Application", kurz "EEEMA". Später wurden die drei "E" durch "three" ersetzt, woraus anschliessend Threema entstand.
Threema-Gründer unter den reichsten Schweizer
Dass sich der Erfolg rentiert, zeigt sich im diesjährigen 'Bilanz'-Ranking der 300 reichsten Schweizerinnen und Schweizer. Aus dem Kanton Schwyz werden unter anderem die 3 Threema-Gründer genannt. Mit einem Vermögen von je 100 bis 150 Millionen Franken schaffen sie es neu auf die Liste.
Dabei war der Start von Threema eher holprig. Die App kostete schon seit Beginn immer Geld – und zwar mehr als damals Whatsapp mit 1 Franken. An der Threema-Verschlüsselung wurde lange gezweifelt, weil sie nicht quelloffen und somit nicht unabhängig überprüfbar war. 2020 machte Threema jedoch den Schritt in die "vollständige Transparenz": Seit diesem Zeitpunkt ist der gesamte Quellcode der Apps öffentlich einsehbar.
Da die grossen Player seit einiger Zeit nun ebenfalls Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen nutzen, versucht die Schweizer Alternative mit Sicherheitsversprechen zu trumpfen. Man führe bei Threema etwa keine Metadaten der Nutzerinnen und Nutzer zu Nutzungsprofilen zusammen. Für mehr Sicherheit sorge ausserdem ein neues Verschlüsselungsprotokoll.
In einem
'SRF'-Interview sagt Silvan Engeler auf die Frage hin, ob sich Mark Zuckerberg schon bei ihm gemeldet habe, kurz und knapp: "Nein, ich schütze meine Daten gut und deshalb hat Zuckerberg meinen Kontakt gar nicht.'' Und überhaupt sei dieser gar nicht an Threema interessiert, weil sie keine Daten hätten.
Die Messaging-App nutzt bei der Anwendung keine personenbezogenen Daten für Werbezwecke. Ausserdem identifiziert man sich nicht über die Rufnummer, sondern über eine anonyme Threema-ID. So würde man nicht auf die Identität der Nutzerinnen und Nutzer rückschliessen können.