Mit dem grossen IT-Vorhaben Dazit digitalisiert das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) seine Prozesse. Ein Teil von Dazit ist das Projekt Passar. Dabei geht es um die Einführung einer neuen IT-Lösung, über die Importe, Exporte und die Warendurchfuhr digital abwickeln werden können.
Für die Warendurchfuhr ist das neue System bereits in Betrieb. Allerdings verursacht Passar laut einem Medienbericht einiges an Problemen. Dies kritisieren Mitarbeitende gegenüber der
'Aargauer Zeitung' (Paywall). Das System verursache viele Fehlermeldungen und sei instabil, so die Kritik.
Agile Prozesse machen Mühe
Zolldirektor Pascal Lüthi begründet die Probleme unter anderem mit dem agilen Vorgehen. Man gehe in Teilschritten vor und führe jeweils Basisprodukte ein, die noch nicht den vollständigen Funktionsumfang haben. "Ich weiss, es gibt Mitarbeitende, die haben wirklich Mühe damit", sagt Lüthi der Zeitung.
Anhand von Nutzerfeedback werde das Produkt laufend weiterentwickelt. Mitarbeitende seien es nicht gewohnt, anfänglich mit Basisprodukten zu arbeiten, so der Zolldirektor. Das agile Vorgehen sei aber wichtig. Denn Dazit sei vor rund zehn Jahren konzipiert worden und wäre längst überholt.
System für Einfuhr wird später ausgerollt
Die Warendurchfuhr wurde mit Passar 1 digitalisiert, als Nächstes soll Passar 2 für die Einfuhr folgen. Da es offenbar noch mehr Zeit braucht, bis sich die Lage rund um Passar 1 beruhigt, verzögert sich das nächste Teilprojekt, geht aus dem Bericht hervor. Man stelle Passar 2 etwas zurück, um das Bisherige zu konsolidieren, sagt Lüthi. So soll mehr Zeit für technische Weiterentwicklungen und für die Ausbildung entstehen.
Neu soll Passar 2 ab Anfang 2026 anstatt
wie bisher geplant Anfang 2025 eingeführt werden. Ziel sei es, die letzten Blöcke von Passar 2 im Jahr 2027 einzuführen. Im Gespräch mit der 'Aargauer Zeitung' betont Lüthi aber, dass der Fahrplan noch nicht genau feststehe. Man sei dazu auch mit der Wirtschaft im Austausch.
Mehrkosten soll diese Verzögerung aber keine verursachen. Der Verpflichtungskredit von 393 Millionen Franken werde eingehalten.