Wir haben auch gut laufende IT-Projekte, sagt die Armee

31. Januar 2025 um 14:29
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Illustration: Erstellt durch Inside IT mit Midjourney.

Die Projekte Neue Digitalisierungsplattform (NDP) und das neue Kommunikationssystem der Luftwaffe (C2Air) seien auf Kurs, so die Gruppe Verteidigung.

Erst vor wenigen Tagen hat die Finanzdelegation der Bundesversammlung (Findel) gewarnt, dass einige IT-Schlüsselprojekte der Schweizer Armee weiterhin in Schieflage seien, darunter "ERP Systeme V/ar". Laut der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) gibt es beim Projekt "Sicheres Datenverbundnetz plus" (SDVN+) Unklarheiten sowohl hinsichtlich der Kosten als auch der Einhaltung der vorgesehenen Termine.
Wohl um der negativen Wahrnehmung der Lage seiner IT-Projekte entgegenzuwirken, hat die Gruppe Verteidigung eine Positivmeldung veröffentlicht: Die weniger bekannten Projekte NDP und C2Air seien auf Kurs. NDP ist das Kürzel für "Neue Digitalisierungsplattform". Auch die EFK hat diesem Projekt kürzlich bescheinigt, dass es auf einem guten Weg sei. Bei der NDP geht es um den Aufbau einer Betriebsplattform, die einen automatisierten Betrieb der ICT-Applikationen im Rechenzentrumsverbund auf Basis virtualisierter Systeme gewährleisten soll.
Im Rahmen des Projekts C2Air soll das Führungs- und Kommunikationssystem der Luftwaffe modernisiert werden. Das System dient dazu, zivile und militärische Flugzeuge, Helikopter usw. zu erkennen und die Einsätze der Luftwaffe zu führen.

C2Air wird auf die NDP integriert

Die NDP sei die einzige Betriebsplattform in der Schweiz, die sowohl gegen Angriffe mit physischen Waffen als auch gegen Cyberangriffe und vor Stromausfall geschützt sei, betont die Armee. Es sei deshalb zwingend, dass einsatzkritische Systeme wie eben auch das neue Führungs- und Kommunikationssystem der Luftwaffe auf der NDP installiert werden.
Genau diese Integration in die NDP scheint aber bei Diskussionen um C2Air nicht unumstritten gewesen zu sein. Wie die Gruppe Verteidigung schreibt, hat Armeechef Thomas Süssli Anfang 2024 für das Projekt C2Air persönlich die Rolle als Auftraggeber übernommen. Als eine der ersten Massnahmen habe er eine externe Firma mit der Erstellung eines Qualitäts- und Risikomanagement-Berichts beauftragt. Dieser lag als Entwurf im dritten Quartal vor und sei Ende 2024 finalisiert worden. Er habe aufgezeigt, dass in technischer und organisatorischer Hinsicht Handlungsbedarf bestand. Deshalb habe man eine Anpassung der Organisationsstruktur beschlossen. Alle erforderlichen Arbeiten würden künftig in einem einzigen Projekt unter neuer Leitung zusammengefasst.

Mehr oder weniger externe Hilfe?

Nach mehrmonatiger Prüfung, an welcher alle am Projekt beteiligten Stellen involviert waren, sei zudem im Herbst 2024 klar geworden, dass die Integration von C2Air auf die NDP technisch die richtige Lösung sei. Dieser Entscheid werde von der Armeeführung einstimmig mitgetragen.
Danach wurden aber noch zwei Varianten zur Umsetzung der Integration diskutiert.
In der ersten Variante hätte die Armee mehr Leistungen von einem externen Partner bezogen. Dies hätte die Projektrisiken gesenkt. Letztendlich wurde aber entschieden, dass die Armee selbst einen grösseren Teil der Entwicklungsarbeit leisten soll. Dadurch soll das Projekt selbst und der spätere Betrieb günstiger werden.
Den endgültigen Entscheid darüber habe auf Antrag des Programmleiters der Auftraggeber, Armeechef Süssli, gefällt. Vom zuständigen achtköpfigen Ausschuss, berichtet die Gruppe Armee, hätten sechs Personen für die schliesslich gewählte Variante gestimmt. Ein Mitglied enthielt sich allerdings der Stimme und der Projektleiter selbst war sogar dagegen.

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