Der Kanton Zürich will für seine rund 160 Gemeinden und Städte ein standardisiertes Onlineportal bereitstellen. Dafür kündigt der Kanton eine öffentliche Ausschreibung an, die im Frühjahr 2025 auf der Beschaffungsplattform Simap lanciert werden soll.
Da der Projektstart bereits für nächstes Jahr vorgesehen ist, werden in einem "Request for Information" (RFI) auf Simap potenzielle Anbieter sondiert. Ziel sei es, Informationen zu sammeln, so dass die Ausschreibung marktgerecht und zielgerichtet erfolgen könne, so die verantwortliche Organisation
Egovpartner. Allerdings müssten mindestens 15 Gemeinden Interesse an der Teilnahme zeigen.
Für das Projekt "Gemeinde Portale ZH" (GPZH) plant Egovpartner einen Rahmenvertrag für ein mandantenfähiges Content Management System (CMS) und Projektleistungen für die rund 160 Gemeinden und Städte des Kantons. Der potenzielle Lieferant müsse für das CMS eine Open-Source-Standardsoftware nutzen, heisst es in den Unterlagen. Der Anbieter zeichne weiter verantwortlich für die Umsetzung der individuellen Anforderungen der interessierten Gemeinden.
Private Cloud mit verschlüsselten Daten
Hinsichtlich der IT-Security fordert Egovpartner den Betrieb der bis zu 160 Mandanten in einer Private Cloud, da von Daten mit erhöhtem Schutzbedarf auszugehen sei. Wie es weiter heisst, solle die Private Cloud entweder im Rechenzentrum des Lieferanten oder im Rechenzentrum eines Dienstleisters betrieben werden. Dabei seien auch Hyperscaler erlaubt, sie müssten aber einen eigenen, dedizierten Tenant für den Kanton Zürich betreiben und die Datenhaltung in der Schweiz garantieren. Die sensiblen Personendaten würden ausserdem voraussetzen, dass eine Datenverschlüsselung auf Ebene der Datenträger, respektive im Falle von Hosting bei einem Hyperscaler, auf Ebene der Datenbank erfolge.
Für den zuverlässigen Betrieb der späteren Lösung schreibt Egovpartner vor, dass unter anderem tägliche Backups erstellt werden. Weiter müsste gewährleistet werden können, dass Überlastungsangriffe nach dem Denial-of-Service-Muster nicht alle Gemeinde-Seiten lahmlegen könnten. Um die Erreichbarkeit zu garantieren, wird erwartet, dass der Lieferant mit allen Gemeinden ein eigenes Service Level Agreement (SLA) abschliesse.
Interessierte Firmen haben nun bis zum 13. Januar 2025 Zeit, ihre Eingaben für den RFI zu machen. Egovpartner plant anschliessend die öffentliche Ausschreibung, zu der dann auch die RFI-Interessenten wieder eingeladen sind.
Update (16.30 Uhr): Im Artikel wurden nach Hinweisen von Egovpartner einige Angaben präzisiert und der Zeitplan korrigiert.