Amazon investiert 4 Milliarden Dollar in KI-Firma Anthropic

25. September 2023 um 09:39
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Foto: Michael Dziedzic / Unsplash

Der US-Gigant hat eine weitreichende Partnerschaft mit Anthropic geschlossen. In das Generative-KI-Startup sind auch Google und Salesforce investiert.

Entwickler von generativen KI-Tools ziehen derzeit sehr viel Geld an. Der jüngste Deal ist ein bis zu 4 Milliarden Dollar hohes Investment von Amazon in das KI-Jungunternehmen Anthropic. Die Beteiligung von Amazon sei Teil einer neuen Finanzierungsrunde, deren Höhe noch nicht feststehe, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber dem 'Wall Street Journal' (Paywall). Demnach hat sich Amazon zu einer Anfangsinvestition von 1,25 Milliarden Dollar verpflichtet. Das Investment könne auf bis zu 4 Milliarden Dollar anwachsen.
Anthropic wurde 2021 in San Francisco von ehemaligen OpenAI-Mit­ar­bei­ten­den gegründet und ist Entwickler des ChatGPT-Konkurrenten Claude. Im Zuge der Partnerschaft werde AWS primärer Cloud-Anbieter von Anthropic für unternehmenskritische Workloads, schreibt das KI-Startup in einem Blog­eintrag. Ausserdem werde das Jungunternehmen Zugang zu den Trainium- und Inferentia-Chips von AWS erhalten. Amazon wiederum werde die Technologie von Anthropic in seine Produkte einbauen.
Amazon ist nicht der erste grosse Investor des KI-Startups. Ein früher Geldgeber war Sam Bankman-Fried, gegen den wegen seiner insolventen Kryptobörse FTX ein Strafverfahren läuft. Im Juni 2023 gab Anthropic bekannt, dass es 450 Millionen Dollar von Investoren erhalten habe, darunter Google und Salesforce. Laut Zahlen von Crunchbase hat Anthropic bis Mitte August in 7 Finanzierungsrunden rund 1,6 Milliarden Dollar an Kapital gesammelt.
Amazon hat im Frühjahr mit "Bedrock" eine Reihe von KI-Lösungen vorgestellt. Aufgrund der grossen Nachfrage von AWS-Kunden nach Claude, so Anthropic, werde man auch den Support für Amazon Bedrock ausbauen. Dies umfasse insbesondere die Modell-Anpassung und Feinabstimmung des Services. AWS-CEO Adam Selipsky erklärte, dass sich das Unternehmen nicht auf einen Anbieter von Large Language Models (LLMs) beschränken wolle. "Wir glauben fest daran, dass es nicht nur ein Modell geben wird, das für alle gilt", so Selipsky vor einigen Wochen gegenüber der 'Financial Times' (Paywall). Amazon sei "offen für Investitionen", wenn sich die richtige Gelegenheit ergebe.

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