An seiner Hauskonferenz für Cloud-Produkte in San Francisco hat Google zahlreiche neue Produkte mit Künstlicher Intelligenz vorgestellt. Dabei fand "Cloud Next" zum ersten Mal seit 2019 wieder vor Ort statt. Google zeigte Innovationen aus den Bereichen Infrastruktur und Künstliche Intelligenz sowie Lösungen für die Datenbearbeitung, Workplace, Collaboration und Cybersicherheit.
Bereits Anfang Jahr kündigte der Konzern an, dass die Workspace-Suite mit cloudbasierten Büroanwendungen um den Chatbot Duet erweitert werden soll. Dieser kann gemäss dem Unternehmen eingesetzt werden, um Material für Google Slides zu generieren, Zeilen und Spalten in Sheets zu organisieren oder um Hintergründe in Meet zu erstellen. Dazu kann die KI zusätzlich zu den klassischen Chatbot-Funktionen automatisch Notizen erstellen und bis zu 18 verschiedene Sprachen übersetzen.
Bei KI ins Hintertreffen geraten
Google befindet sich in einer merkwürdigen Situation. Jahrelang war das Unternehmen bei der Erforschung, dem Aufbau und dem Einsatz von Machine-Learning-Tools führend und hat viel Geld in die Technologie investiert. Im Zuge des derzeitigen KI-Booms wird der Konzern aber so wahrgenommen, als sei er in dem Bereich
hinter Microsoft und OpenAI zurückgefallen.So verwundert es nicht, dass Google nach der Veröffentlichung von ChatGPT alles tat, um seinen eigenen Chatbot
Bard möglichst schnell zu lancieren und seine
Produkte um generative KI zu ergänzen. Während Microsoft und OpenAI Produkte auf den Markt brachten, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zogen, konnte Google aus seiner Forschungsarbeit bis jetzt nicht genug Kapital schlagen.
Neue Produkte sollen es richten
An der "Cloud Next 23" kündigte Google – wie
die Konkurrenz von OpenAI – einen Chatbot für Unternehmen an. Für Firmen soll dieses Tool zum Preis von 30 US-Dollar pro Monat erhältlich sein. Firmen, die Künstliche Intelligenz ausprobieren möchten, können beim Konzern eine Testversion anfordern.
Das Tool basiert auf dem grossen Sprachmodell PaLM2 und kann nach einer Eingabe Texte in Google Docs oder Gmail generieren, heisst es. Dazu kann es auch verwendet werden, um die sicherheitsrelevanten Dienste von Google zu durchsuchen, wie beispielsweise Mandiant Threat Intelligence, sofern ein Zugriff darauf besteht.
Insgesamt hat Google 20 neue KI-Modelle in seine Sammlung aufgenommen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 100. Neu haben Cloud-Kunden auch Zugang zum KI-Modell LLaMa 2 von Meta und zu Claude 2 des Startups Anthropic.
KI-Chips für mehr Leistung
Neben zahlreichen Updates bei der Software wurden auch neue KI-Chips vorgestellt. Diese Prozessoren der 5. Generation sollen insbesondere für generative Künstliche Intelligenz und grosse Sprachmodelle optimiert sein. Der neue Chip mit der Bezeichnung TPU v5e wurde entwickelt, um grosse Modelle zu trainieren, aber auch, um die Inhalte aus diesen Modellen effizient auszuliefern.
Google hat dafür bis jetzt 256 Chips zu einem Supercomputer zusammengefügt. Cloud-Kunden können damit mehrere Pods miteinander verbinden, um komplexe Rechenaufgaben zu bewältigen. Dennoch war der Supercomputer noch nicht so leistungsfähig wie der noch nicht eingeführte Chip der 5. KI-Generation von Google.