Das KI-Startup Anthropic hat seine neuen generativen KI-Tools vorgestellt. Bei der neu angekündigten Technologie namens Claude 3 handelt es sich um eine Familie von Modellen, die Haiku, Sonnet und Opus umfasst, wobei Letzteres das leistungsstärkste ist.
Anthropic sagt, dass Claude 3 genauer sei als sein Vorgänger und mehr Fragen beantworten und längere Anweisungen verstehen könne. Die KI verstehe auch mehr Kontext und verarbeite somit auch Informationen. Claude 3 könne bis zu 150'000 Wörter lange Texte zusammenfassen, beim Programmieren helfen sowie Dokumente und Bilder analysieren, so das Unternehmen.
Anthropic behauptet, dass Claude 3 Opus den Konkurrenten GPT-4 von OpenAI in puncto Leistung übertreffe. In einem Whitepaper räumt das Unternehmen aber ein, dass auch die neue KI noch von bekannten Problemen geplagt ist. So könne es sein, dass Claude 3 halluziniert, also Dinge erfindet. Auch das Problem der Voreingenommenheit ist nicht gelöst. Man verfüge über Teams, um Risiken wie Fehlinformationen oder Wahlbeeinträchtigungen zu mindern, schreibt das Unternehmen.
Claude 3 hat Zugang zu Daten aus der Zeit bis August 2023 und hat gemäss Unternehmen keinen Zugang zum Internet. Aber Anthropic verspricht in den kommenden Monaten häufige Updates für Claude 3.
Keine Bildgenerierung, Grenzen bei der Bildanalyse
Es ist die erste multimodale generative KI von Anthropic. Dies bedeutet, dass das Tool sowohl Text als auch Bilder analysieren kann. Ähnlich wie dies einige der Tools von OpenAI und Google können. Claude 3 kann gemäss dem Anbieter Fotos, Diagramme und Grafiken verarbeiten. Dabei können bis zu 20 Bilder bei einer Anfrage gleichzeitig analysiert werden.
Wie das Unternehmen erklärt, soll es mit Claude 3 aber nicht möglich sein, Personen zu identifizieren. Dahinter stecken wohl rechtliche und ethische Bedenken. Bei Bildern in geringer Qualität könne es auch gut sein, dass die KI Fehler macht.
Anders als die Tools von Konkurrenten kann die neue Anthropic-KI keine Bilder oder Videos generieren. Unklar ist, ob diese Funktionen bald folgen werden. Google war kürzlich gezwungen, seinen Bildgenerator zu deaktivieren, nachdem Gemini historisch inkorrekte Bilder erzeugt hatte. Daneben befinden sich eine Reihe von Anbietern in Rechtsstreitigkeiten mit Künstlerinnen und Künstlern, die den Unternehmen vorwerfen, von ihrer Arbeit zu profitieren, ohne sie dafür zu entschädigen.
Opus und Sonnet können ab sofort und Haiku in Kürze in ersten Ländern über claude.ai verwendet werden – die Schweiz gehört aber noch nicht dazu. Zudem ist die KI über die
API verfügbar, auch in der Schweiz.
Geld von Google und AWS
Amazon kündigte an, dass es die Claude-3-Modelle von Anthropic auf
seiner Bedrock-Plattform hosten wird: Sonnet heute und Opus sowie Haiku in Kürze. Ähnlich verhält es sich mit
Vertex AI von Google Cloud. Sonnet ist ab sofort in der privaten Vorschau verfügbar, der API-Zugriff auf alle drei Modelle soll in Kürze folgen.