Bereits im Februar äusserte sich der kriselnde französische IT-Dienstleister Atos dazu, dass dem Unternehmen ein
Turnaround gelingen müsse. Nun wurde im Rahmen eines Investorentages in Paris erstmals ein Plan vorgelegt – und der hat es in sich: Atos zieht in Erwägung, das Unternehmen in 2 Teile aufzuspalten. Entstehen würde dabei eine neue Firma mit dem Namen Evidian mit Fokus auf Big Data und Cybersecurity. Unter dem bisherigen Namen Atos würden dann nur noch die schwächelnden Sparten IT-Outsourcing und -Management geführt werden, teilte das Unternehmen mit.
Bertrand Meunier, Vorstandsvorsitzender von Atos, sagte zu den Plänen: "Nach Prüfung einer Reihe von möglichen Optionen ist der Vorstand von Atos davon überzeugt, dass das geplante Projekt, das heute vom Führungsteam vorgestellt wurde, die bestmögliche Option für den Konzern ist"
Die Aktionäre scheinen dies etwas anders zu sehen: Wie mehrere Finanzmedien unabhängig voneinander berichteten, stürzte der Kurs der Unternehmensaktie regelrecht ab und ging zwischenzeitlich um über ein Viertel des Gesamtwerts zurück. Dazu beigetragen hat womöglich auch eine zweite Meldung, in der verkündet wurde, dass General Direktor Rodolphe Belmer seinen Posten per Ende September verlassen wird. Der amtierende CEO wurde erst
am Anfang des Jahres vorgestellt. Gemäss französischen Medien war er mit dem eingeschlagenen Kurs nicht einverstanden.
Neu als Generaldirektoren ernannt wurden Nourdine Bihmane mit Verantwortung für Tech Foundations und Philippe Oliva mit Verantwortung für den Bereich Digital, aus dem auch das Nachfolgeunternehmen Evidian hervorgehen soll. Die angestrebte Reorganisation soll bis ins Jahr 2023 abgeschlossen werden.