Aus für städteübergreifende Mobilitätsplattform

29. Mai 2024 um 13:46
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Sich mit einer App ein E-Trotti und ein Ticket fürs Postauto sichern, bleibt Wunschdenken. Foto: Unsplash+

Zürich, Basel und Bern verabschieden sich von ihren Plänen für eine gemeinsame Mobilitätsplattform. Das Projekt wäre wohl zu teuer geworden.

Die im Februar bekannt gewordenen Pläne für eine städteübergreifende Mobilitätsplattform in Zürich, Basel und Bern werden nicht realisiert. Vor zwei Wochen wurde eine Ausschreibung dazu abgebrochen, weil keines der eingereichten Angebote eine wirtschaftliche Beschaffung erlaubte. Jetzt gab die Stadt Bern in einer Mitteilung bekannt, dass das Projekt aufgrund von zu hohen Gesamtkosten nicht weiterverfolgt wird.
Eigentlich wollten die drei Städte Basel, Bern und Zürich zusammen eine Mobilitätsplattform schaffen. Diese sollte es den Nutzenden ermöglichen, Reisen mit verschiedenen Verkehrsmitteln zu suchen, zu buchen und zu bezahlen. Nebst einer App sollte ein Netz an Mobilitätshubs entstehen, an denen verschiedene Verkehrsmittel miteinander kombiniert werden können.
Das Projekt sollte zunächst fünf Jahre dauern und laufend weiterentwickelt werden. Im Rahmen einer Gesamtbetrachtung der Kosten sind die Städte aber zum Schluss gekommen, dass die finanziellen Ressourcen von 18 Millionen Franken zu stark beansprucht worden wären. Es bestand das Risiko, dass die Kosten aus dem Ruder gelaufen wären. Deshalb haben die Verantwortlichen beschlossen, das Projekt abzubrechen.

Hubs ohne App

Dabei zeigen sich die beteiligten Städte weiterhin davon überzeugt, dass eine "Mobility-as-a-Service"-Lösung grosses Potenzial hat. "Sollten sich in Zukunft andere Möglichkeiten für die Beteiligung an einer solchen App ergeben, sind die Städte offen dafür", heisst es in der Mitteilung.
So werden die drei Städte ihre Zusammenarbeit im Bereich der kombinierten Mobilität weiterführen. Gemeinsam wollen sie den Ausbau von Mobilitätshubs vorantreiben, in denen verschiedene Mobilitätsangebote an zentral gelegenen Standorten gebündelt werden.
Das Projekt der drei Städte ist nicht das erste, das sich mit einer solchen Mobilitätsplattform befasst hat. Zuvor ist schon der Zürcher Verkehrsverbund in einem Alleingang gescheitert.

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