ChatGPT wächst so schnell wie keine andere App

2. Februar 2023 um 10:38
image
Foto: Gilles Lambert / Unsplash

Der KI-Chatbot bricht Rekorde und verzeichnet 100 Millionen aktive Nutzer innert nur 2 Monaten. Nun soll bald ein Abo-Modell eingeführt werden.

Die neueste KI-Kreation von OpenAI stösst auf grosse Beliebtheit und bricht sogar Rekorde. Im Januar zählte ChatGPT nur 2 Monate nach seinem Start rund 100 Millionen aktive monatliche Nutzer, wie die Nachrichtenagentur 'Reuters' berichtet. Damit ist der Chatbot gar schneller gewachsen als die Social-Media-App Tiktok, die laut UBS-Analyst Lloyd Walmsley 9 Monate dafür brauchte.
Die Entwicklerfirma OpenAI hat nun weitere Pläne: Es sollen unter anderem neue Funktionen eingeführt werden – auch bei der Partnerfirma Microsoft.

Kostenpflichtiges Abo

OpenAI will ein kostenpflichtiges Abo des Chatbots einführen. Für "ChatGPT Plus" muss man monatlich 20 US-Dollar bezahlen, um verlässlich auf die Software zuzugreifen und schnellere Ergebnisse auch bei hoher Auslastung zu erhalten. Ein weiterer Vorteil sei etwa ein frühzeitiger Zugriff auf künftige neue Funktionen und Verbesserungen, teilt die Entwicklerfirma mit.
Zunächst soll das Abo-Modell in den USA verfügbar sein, zu einem späteren Zeitpunkt auch in anderen Ländern. Den kostenlosen Zugang werde man aber immer noch anbieten, betont OpenAI. Die Abo-Einnahmen sollten ihn finanzieren.

ChatGPT in Microsoft Teams

Erst kürzlich hat Microsoft angekündigt, seine Partnerschaft mit OpenAI zu erweitern. Konkret: Der Tech-Riese wird weiterhin fleissig in OpenAI-Plattformen wie ChatGPT oder Dall-E investieren – Medienberichten zufolge mit rund 10 Milliarden Dollar. Offiziell bestätigt ist diese Summe jedoch nicht. In einer Mitteilung sprachen die beiden Unternehmen lediglich von einer "mehrjährigen Investition in Milliardenhöhe".
Microsoft macht sich die Zusammenarbeit weiter zunutze: Der Tech-Gigant integriert die KI in das Premium-Abo von Microsoft Teams. So könne man etwa automatische Meeting-Notizen generieren, sich Aufgaben empfehlen oder bei der Erstellung von Vorlagen helfen lassen.
Der Service soll im Juni 7 US-Dollar pro Monat kosten, danach werde der Preis auf 10 Dollar monatlich steigen.

Texte und Antworten auf Knopfdruck

ChatGPT hat in den letzten Monat für viel Aufsehen gesorgt. Der neueste Bot von OpenAI basiert auf dem Sprachmodell "GPT 3.5". Mit dieser KI kann die Software mit Folgefragen umgehen oder eigene Fehler zugeben. Je nach Verlangen liefert der Sprachbot Gedichte, Erklärtexte, Übersetzungen, Wortbedeutungen, Analyse von Programmcode und vieles mehr. Viele der Funktionen beängstigen den Bildungs­bereich.
Das Tool gibt also viele Möglichkeiten für Schummeln an Schulen oder an der Uni – nicht zuletzt konnte ChatGPT selbstständig eine Jusprüfung meistern.
Doch künftig soll ein neues Tool KI-generierte Texte und von Menschen geschriebene Inhalte unterscheiden können. OpenAI versucht so, die Folgen der eigenen Erfindung in den Griff zu bekommen. Auch in einem unserer Podcasts sprachen wir über die Chancen und Risiken der neuen Entwicklung und sagen, was die KI kann und was nicht.

Loading

Mehr zum Thema

image

Europol warnt vor den dunklen Seiten von ChatGPT und Co.

Die europäische Polizeibehörde möchte das öffentliche Bewusstsein über Missbrauchsmöglichkeiten von KI erhöhen.

publiziert am 27.3.2023
image

Der "emotionale" Chef sieht viel weiblicher aus als der "vernünftige"

Mit neuen Tools kann man sich Vorurteile und stereotype Darstellungen von Künstlicher Intelligenz zeigen lassen. Sie sind zum Teil erschreckend deutlich.

publiziert am 24.3.2023
image

Zurich prüft ChatGPT im Versicherungsgeschäft

Der Versicherer will untersuchen, wie Künstliche Intelligenz die Schadensregulierung und das Underwriting effizienter machen kann.

publiziert am 24.3.2023
image

Schweizer Forscher sezieren KI-Entscheidungsprozesse

Das Forscherteam glaubt Methoden gefunden zu haben, um zuverlässiger als bisher Licht ins Dunkel von "KI-Black-Boxes" zu werfen.

publiziert am 24.3.2023