Digitalagentur Unic übernimmt Entwicklerfirma iAgentur

26. Oktober 2022 um 07:00
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Von links: Stephan Handschin (Unic), Marco Ghinolfi (iAgentur), Markus Haschka (Unic), Martin Schawalder (iAgentur). Foto: Unic

Das Zürcher Unternehmen wächst um 28 App-Spezialisten aus Thalwil. Es könnte nicht der letzte Zukauf sein, erklärt uns Unic-Mitgründer Stephan Handschin.

Unic übernimmt die Firma iAgentur. Diese habe 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung "von geschäftskritischen Mobile-Applikationen für führende Schweizer Unternehmen", heisst es in einer Mitteilung. Laut Website gehören unter anderem '20min', UBS, Biomed, 'SRF' und die Inselspital Gruppe zu den Kunden von iAgentur. Über den Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.
"Mit dem Know-how der iAgentur stärken und erweitern wir die Bandbreite unseres Technologie-Stacks und das domänenspezifische Wissen", erklärt Unic-Gründer Stephan Handschin gegenüber inside-it.ch. Die Umsetzung von Native-Apps sei bisher mit Partnern realisiert worden. Das werde auch so bleiben, aber mit der Übernahme werde gleichzeitig eine "wichtige Lücke" geschlossen, "um die zukünftigen Entwicklungen bei Smart Devices mitzugestalten".
Die 3 Eigentümer von iAgentur Martin Schawalder, Marco Ghinolfi und Roman Haag werden neu Partner und Aktionäre von Unic und sollen weiterhin die operative Leitung der 2008 in Thalwil gegründeten Firma innehaben. Sämtliche 28 Mitarbeitende würden übernommen und stossen zu Unic, wo laut eigenen Angaben aktuell rund 250 Angestellte arbeiten.
Es handle sich nicht um eine Nachfolgelösung, so Martin Schawalder gegenüber inside-it.ch. Die iAgentur sei spezialisiert auf die Entwicklung von Mobile-Apps und kundenspezifische Software Development Kits, diese Ausrichtung bleibe auch weiterhin. Dadurch, dass man Teil von Unic werde, könne das Angebot horizontal erweitert werden. Die beiden Unternehmen würden sich ergänzen, es seien "keine Redundanzen" vorhanden.
Beide Unternehmen erklären, vorerst bleibe der Name iAgentur bestehen wie auch der Standort Thalwil – mittelfristig könnten sich diesbezüglich aber Synergien zum Unic-Hauptsitz in Zürich ergeben. "Der Brand Unic ist sicher bekannter als der der iAgentur. Die Pflege zweier Marken ist aber aufwendig und mittelfristig kaum zielführend", sagt Handschin. Daher werde man sich Gedanken dazu machen, "welche Zielkonfiguration die sinnvollste ist. Die Synergien und das Wachstumspotential hängen jedoch nicht davon ab, daher hat dies auch nicht die oberste Priorität."
Für bestehende Kunden ändere sich nichts, da iAgentur als 100%-Tochtergesellschaft von Unic weitergeführt werde. Kunden könnten aber von "angrenzenden konzeptionellen oder UX -Leistungen" profitieren, verspricht Handschin.
Auf dem Markt der Schweizer Digitalagenturen war es in letzter Zeit bereits zu Zusammenschlüssen wie zwischen Liip und Nothing gekommen. Auch ausländische Unternehmen haben Schweizer Digitalagenturen gekauft. Hinderling Volkart beispielsweise wurde von Dept übernommen. Mit dem Kauf von iAgentur bleibe ein zentraler Fokus auf der Schweiz, erklärt Handschin gegenüber inside-it.ch. Unic strebe aber ein strategisches Wachstum vor allem in Deutschland an. "Weitere Übernahmen schliessen wir nicht aus."

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