Ein AWS-Summit ganz im Zeichen von KI

5. September 2024 um 11:36
image
Eröffnung des "AWS Summit Zurich 2024". Foto: zVg

Der Hyperscaler lud zum grossen Event in Zürich. Und bekannte sich einmal mehr zum Standort Schweiz.

Mehr als 3000 Teilnehmende fanden sich für den "AWS Summit Zurich" in der Halle 550 in Oerlikon ein. Als Schweiz-Chef Chris Keller, der seit Januar auch die Region Europe Central verantwortet, die Keynotes eröffnete, betonte er das Bekenntnis des Cloud-Giganten zum Land. "Durch den Bau und Betrieb von Rechenzentren in der Schweiz, durch Services für Startups über Unternehmen bis hin zum öffentlichen Sektor, engagieren wir uns für die digitale Zukunft der Schweiz." AWS ist seit 2016 in der Schweiz vertreten, seit 2022 wird die Cloud-Region Zürich betrieben.
image
Chris Keller.
Keller erneuerte sein Versprechen, dass AWS bis 2036 hierzulande knapp sechs Milliarden Franken investieren wolle. "Wir haben hier bereits über 10'000 Kunden, denen wir mehr als 150 Dienste zur Verfügung stellen. Und das Spannendste ist, dass wir sehen, wie unsere Schweizer Kunden einen echten Unterschied in der Welt ausmachen", sagte Keller. Besonders stolz sei er auch darauf, dass in diesem Jahr die ersten IT-Lehrlinge ihre Ausbildung bei AWS angefangen haben.

Am Beginn des KI-Zeitalters

Die Summit-Teilnehmenden erwarteten über 70 Sessions auf 13 Bühnen und viele Use Cases von Schweizer AWS-Kunden und -Partnern. Auch wenn Künstliche Intelligenz nicht das einzige Thema war, stand der Summit ganz im Zeichen von KI. Es habe in der Geschichte immer wieder wichtige Wendepunkte gegeben, sagte Kevin Miller, VP AWS Global Data Center Organization, in seiner Keynote.
Vom Beginn der digitalen Revolution mit der Entwicklung von Transistoren in den 1940er-Jahren über den Anbruch des Informationszeitalters mit dem Internet in den Neunzigern hin zum KI-Zeitalter, das jetzt begonnen habe. "Wir stehen noch am Anfang dessen, was wir im nächsten Jahrzehnt an Innovation mithilfe von Technologie erreichen können", so Miller.

Zurich Insurance setzt auf AWS

Beispiele, wie Zurich Insurance KI-Modelle auf der Basis von AWS-Diensten einsetzt, führte anschliessend deren CTO und CIO Archana Jain aus. "Wir wollen Mehrwerterlebnisse für unsere Kunden schaffen. Darüber hinaus untersuchen wir speziell mit dem Einsatz von KI einen weiteren Bereich: Wie können wir Katastrophen verhindern? Stellen Sie sich vor, wir nutzen KI und können mit unseren Partnern die Daten einer Immobilie analysieren." So könne man den Eigentümern Ratschläge geben, wie sie Überschwemmungen oder Brände verhindern könnten.
image
Archana Jain.
In einem weiteren Projekt arbeite Zurich zusammen mit Partnern in Südamerika daran, frühzeitig vor Erdrutschen oder Überschwemmungen warnen können, damit die Menschen zu Hause bleiben. "Diese Prävention und Vorhersage ist nicht nur gut für uns, weil wir keine Schadensfälle haben, sondern auch gut für den Kunden", sagte Jain.
Sie sei vor zwei Jahren zum Versicherer gestossen, mit dem Plan, "unsere IT-Infrastruktur, unsere Anwendung sowie unsere Praktiken zu modernisieren". Zurich habe viele unstrukturierte Daten in Form von Texten und Bildern. Mit Hilfe der AWS-Cloud und von KI wolle man diese jetzt besser erstellen und analysieren. "Eines der ersten Dinge, für die wir uns entschieden haben, war die Landing Zone, in der wir sicherstellen wollten, dass wir die Leitplanken errichten, die unserem internen Kontrollrahmen zugeordnet sind, so dass wir nicht nur unsere Technologie modernisieren, sondern auch unsere Sicherheit und Widerstandsfähigkeit verbessern", sagte Jain. "Wenn ich jetzt dieselbe Landing Zone in einer anderen Region erstellen und bereitstellen muss, bräuchte ich weniger als vier Stunden, um sie mit allen Steuerelementen dort aufzubauen."

"KI wird zur Norm"

image
Kevin Miller.
Weiter habe Zurich den Anteil an Legacy-Technologie abbauen können und Datenbanken in die Cloud verschoben. "Wir finden viele weitere Einsparungsmöglichkeiten und sehen hier viele Effizienzvorteile. Es hat uns sehr gefreut, als AWS seine Instanz, seine Region in der Schweiz einführte. Dadurch konnten wir unsere globalen Finanzsysteme auf SAP und das umgebende System in die Cloud verschieben, was uns eine bessere Leistung, bessere Belastbarkeit und schnellere Funktionsänderungen beschert hat", sagte Jain.
Der Versicherer sei ein gutes Beispiel dafür, wie eine moderne Datengrundlage helfen könne und was man dadurch mit KI erreichen könne, griff Kevin Miller danach den Faden auf. "Ich denke, dass KI im Laufe der Zeit in alle unsere Anwendungen integriert wird. KI wird einfach zur Norm, zur Standardlösung. Aber so weit sind wir noch nicht." Es gebe noch viel zu tun. "Obwohl es bei AWS so viele Innovationen in Bezug auf unsere Rechenleistung, Infrastruktur, Netzwerke und Analysen gibt, denke ich, dass wir uns in den nächsten Jahren wirklich auf generative KI und gemeinsames Lernen konzentrieren werden, und deshalb sind wir heute hier", sagte Miller.
Interessenbindung: Inside IT ist offizieller Medienpartner des "AWS Summit Zurich".

Loading

Mehr erfahren

Mehr zum Thema

image

Der neue TX CableNet

Die Lösung für Ihre Netzwerkinfrastruktur

image

Aufstrebende Ransomware-Bande attackiert Schweizer Software-Firma

Erst kürzlich warnten Sicherheitsbehörden eindringlich vor Ransomhub. Zu deren ersten Opfern in der Schweiz gehört Schneider Software. Die Thuner Firma schildert den Angriff.

publiziert am 9.9.2024
image

Diese Tech-Themen debattiert das Parlament in der Herbstsession

E-ID, Justizplattform, Cybersicherheit, Swiss Government Cloud und Digitalisierung der AHV: Über diese Themen sprechen National- und Ständerat in den kommenden drei Wochen.

publiziert am 9.9.2024
image

Die Schweizerische Informatikkonferenz ist Geschichte

Die Digitale Verwaltung Schweiz übernimmt die restlichen Aufgaben der SIK.

publiziert am 6.9.2024