Diese greift die Beschwerden nun auf. Die Wettbewerbsbehörde hat Fragen zu den neuen Lizenzpraktiken an Broadcom geschickt. Die Antworten dürften entscheiden, ob die EU danach eine formelle Untersuchung eröffnet.
Einige Zugeständnisse an Kunden…
Broadcom möchte dies verhindern und hat bereits einige Zugeständnisse gemacht. So
betont CEO Hock Tan in einem aktuellen Blogpost, dass man Kunden mit zeitlich unbegrenzten Lizenzen für vSphere ermöglichen wolle, ihre Produkte weiterhin zu benützen, auch wenn sie nicht auf eines der neuen Softwareabonnemente umsteigen wollen. Beispielsweise habe man bereits mehreren Kunden eine Supportverlängerung gegeben. Anfänglich erklärte Broadcom, dass man auslaufende Verträge nicht verlängern werde.
Zudem wird Broadcom laut Hock Tan den Usern von älteren vSphere-Versionen in Zukunft kostenlos Security-Patches anbieten, auch wenn sie keine Supportabonnements kaufen. Im Laufe der Zeit sollen diese kostenlosen Patches auch für weitere VMware-Produkte angeboten werden.
...und Provider
Auch für kleinere Provider gibt es Zugeständnisse. So wolle man das Partnerprogramm Broadcom Advantage Partner ausweiten, so dass alle bestehenden, "qualifizierten" Providerpartner in den Premier Tier dieses Programmes aufgenommen werden können, schreibt Tan. Im ersten Jahr sollen sie zudem Rabatte für ihre installierte Basis erhalten.
Allerdings scheint noch nicht klar, wie weit die Kriterien nun gefasst werden, um sich als Provider für den Premier Tier zu qualifizieren. Provider, die dies nicht können, sollen in Zukunft Cloud-Services von grösseren Broadcom-Partnern im White-Label-Modell wiederverkaufen. Bis diese White-Label-Angebote aber wirklich verfügbar sind, wolle man vorerst auch kleineren Providern ermöglichen, weiterhin direkt Geschäfte mit Broadcom zu machen, allerdings mit einer revidierten monatlichen Rechnungsstellung.
Dies dürfte für die kleineren Provider auch einer der Knackpunkte sein. In der Zukunft sollen sämtliche Provider auf VMware Cloud Foundation (VCF) standardisieren und die Software pro Prozessorkern bezahlen. Dies werde es Kunden ermöglichen, ohne technische Hürden einfach von Provider zu Provider oder auch zurück auf eigene RZ-Infrastruktur zu wechseln. Die kleineren Provider aber befürchten eine plötzliche Erhöhung ihrer Kosten.