Ende September hatte SAP seinen
KI-Assistenten "Joule" vorgestellt. Mitarbeitende von Unternehmen, die Joule einsetzen, sollen in natürlicher Sprache eine Frage oder einen Befehl formulieren können und erhielten Antworten. An der Teched-Konferenz, die dieses Jahr in Bangalore stattfindet, präsentiert der Konzern weitere KI-Neuerungen.
"Wir legen einen grossen Fokus auf generative KI", sagte CTO Jürgen Müller an einer virtuellen Medienkonferenz vor der Teched. SAP baue damit auf den Erfahrungen der letzten Jahre auf, die mit eigener KI gesammelt wurden. "KI ist in unsere Lösungen eingebettet, sie ist keine Ergänzung. Wir haben mehr als 130 KI-Anwendungen und 360 Anwendungen unserer Partner für insgesamt 24'000 Kunden entwickelt, die bereits Künstliche Intelligenz nutzen."
Die neue Lösung "Build Code"
Speziell im Fokus stehen Entwicklerinnen und Entwickler. "Generative KI verändert die Art und Weise, wie Entwickler arbeiten. Sie macht sie schneller, sie macht sie effizienter, sie macht sie produktiver", so Müller. An der Teched warte man mit zahlreichen Innovationen auf: "Von KI-gestützten Pro-Code-Tools bis hin zu einem zentralen Ort für die Entwicklung von Erweiterungen und Anwendungen auf der SAP Business Technology Platform (BTP), die generative KI einsetzen."
So bringt SAP die Lösungen Build Code auf den Markt. Diese sollen die Zusammenarbeit mit Fachabteilungen verbessern, die bereits im letzten Jahr
vorgestellte Low-Code-Lösungen Build nutzen. Build Code bietet KI-gestützte Produktivitätstools für Entwickler und ist für die Java- und JavaScript-Entwicklung optimiert, kündigt das Unternehmen an. Die Lösungen würden auch das Potenzial des Assistenten Joule nutzen. Ziel sei es, damit die Produktivität weiter zu steigern, indem Funktionen für die Code-Generierung eingebettet werden, um Datenmodelle, Anwendungslogik und Testskripte zu erstellen. Über AI Foundation für SAP BTP soll Entwicklerinnen und Entwicklern weiter auch ein "One-Stop-Shop" zur Erstellung von KI-gestützten Erweiterungen und Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.
Vektordatenbank für Hana Cloud
Die zweite wichtige Neuerung betrifft Hana Cloud. "Eine zentrale Voraussetzung für gute KI sind gute Daten. Deshalb werden die Multi-Modell-Angebote für SAP Hana Cloud mit neuen Funktionen für Vektordatenbanken ergänzt, ohne dass hierfür zusätzliche Kosten anfallen", schreibt SAP. "Dies ist möglicherweise die grösste Ankündigung rund um Hana Cloud, die wir seit ihrer Einführung gemacht haben", sagte dazu CTO Müller.
Vektordatenbanken verwalten unstrukturierte Daten wie Texte, Bilder oder Audio. Ziel ist es dabei, einen Langzeitspeicher und besseren Kontext für KI-Modelle zu bieten. Benutzer könnten zum Beispiel anhand ihrer Verträge nach Lieferanten suchen, um deren Zahlungsverhalten zu analysieren und einzelne Aufträge nachzuverfolgen. Mit der Erweiterung von Hana Cloud könne mehr Kontext geliefert werden, verspricht SAP, von Finanzdaten, Lieferkettendaten, Qualitätsdaten, über Logistikdaten, Personaldaten bis zu Beschaffungsdaten.
Diese Funktionen sollen die Interaktion zwischen Large Language Models und den geschäftskritischen Daten eines Unternehmens verbessern und für weniger Halluzinationen der KI sorgen. "Damit kommen wir dem heiligen Gral der generativen KI näher, wo man die Stärke grosser Sprachmodelle mit Echtzeitdaten von Unternehmen kombinieren kann", sagte Müller.
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