Huawei-CEO Ren Zhengfei: "Wir müssen überleben!"

25. August 2022 um 10:49
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Auch auf dem chinesischen Heimmarkt lief es Huawei letztes Jahr schlecht. Foto: Touann Gatouillat Vergos / Unsplash.

Der Huawei-Gründer hat das Überleben des Konzerns zur obersten Priorität ernannt. Grund sind nicht nur die US-Sanktionen, sondern auch Entwicklungen auf dem Weltmarkt.

Ren Zhengfei sieht schwarze Wolken aufziehen. Der Gründer und CEO von Huawei schwört offenbar seine Beschäftigten auf einen Überlebenskampf ein. In einem internen Memo aus seiner Feder soll es heissen: "Wir müssen zuerst überleben, und wir werden eine Zukunft haben, wenn wir überleben." Laut Medienberichten wurde das Schreiben erst kürzlich geleakt. Bestätigt hat dies Huawei jedoch nicht.
Wegen Ukraine-Krieg, Pandemie und US-Sanktionen sieht der Huawei-Chef demnach in den nächsten 10 Jahren düsteren Zeiten entgegen. Und das nicht nur für Huawei, sondern für die gesamte Weltwirtschaft. Zhengfei ist für seine dramatischen Worte bekannt. Schon nach Bekanntgabe der harten Sanktionen seitens der USA soll er in einem internen Memo vor einem "Leben-oder-Sterben-Moment" gewarnt haben, nachdem er kurz zuvor – ebenfalls an seine Beschäftigten gerichtet – Huawei zu einer "eisernen Armee" umbauen wollte.
Seine Angst ist aber begründet: Für 2021 wies Huawei noch knapp 100 Milliarden Dollar an Umsatz aus, ein Einbruch von 28,6% für den erfolgsverwöhnten Konzern. Zwar zogen die Zahlen im letzten Quartal wieder an, lagen aber immer noch unter dem Vorjahr. Huawei kämpft indes nicht als einziger Konzern: US-Tech-Riesen hatten kürzlich einen Einstellungsstopp verhängt, während auch in der hiesigen ICT-Branche das Barometer kältere Zeiten anzeigt.
Die Probleme spüren auch Konkurrenten von Huawei auf dem Heimmarkt. Dort war der Umsatzeinbruch von Huawei im Jahr 2021 am deutlichsten, auch wenn Europa und die USA zu Buche schlugen. Erst jüngst wurde bekannt: Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi hat fast 1000 Stellen gestrichen, nachdem der Umsatz um 30% eingebrochen ist. Dabei war insbesondere die Flaute auf dem Handymarkt ausschlaggebend.

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