Mit der Einführung der New Commerce Experience (NCE) möchte Microsoft das Zeitalter der permanenten Softwarelizenzen endgültig beenden. Auf Zeit abgeschlossene Abonnements sollen die Regel werden.
Software im Abo zu beziehen, liegt eigentlich auch bei Kunden im Trend. Zudem verspricht Microsoft, durch NCE den Verkauf von Produkten wie Microsoft 365, Dynamics 365, Windows 365 oder die Power-Plattform durch Partner zu rationalisieren. Aus verschiedenen Gründen stösst NCE aber bei
vielen Partnern und Kunden auf wenig Gegenliebe. Beispielsweise wird es deutlich teurer, Monatsverträge abzuschliessen, statt Jahresverträge. Kunden verlieren dadurch aber Flexibilität und falls sie nicht zahlen können, müssen die Partner unter Umständen dieses Ausfallrisiko tragen. Das Channel-Beratungsunternehmen Canalys hat deshalb erklärt, dass die NCE Microsoft klar mehr nütze als Partnern und Kunden.
Nun aber hat Microsoft eine kurz bevorstehende, früher angekündigte NCE-Deadline
auf unbestimmte Zeit verschoben. Eigentlich wollten die Redmonder ab dem 11. Juli unter dem früheren Cloud-Solutions-Provider-Programm (CSP) abgeschlossene Verträge nicht mehr automatisch verlängern. Nun werden diese automatischen Verlängerungen weiterhin durchgeführt.
Microsoft sagt dazu lediglich, dass dies eine "Business-Entscheidung" gewesen sei, und nennt keine weiteren Gründe.
Der Druck auf Partner, ihre Kunden auf die neuen NCE-Programme zu migrieren, bleibt trotzdem hoch. Schon seit dem 10. März können keine neuen CSP-Abos mehr bestellt werden, und diese Massnahme bleibt. Zudem wird Microsoft seinen Partnern auch wie geplant ab dem 1. Januar keine monatlichen Incentive-Rabatte mehr für noch aktive CSP-Abonnemente ihrer Kunden auszahlen.