Nach Kritik: Schwyz erhält eine Digitalstrategie bis 2032

17. März 2023 um 10:22
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Das Rathaus in Schwyz. Foto: alex.ch auf Flickr unter CC 2.0

Der Kanton löst seine E-Government-Pläne von 2007 ab. Vorausgegangen waren Reklamationen aus dem kantonalen Parlament.

Schwyz hat sich eine Strategie für die Digitale Verwaltung gegeben, die den Vorläufer von 2007 ersetzt. Ziel ist laut Regierung, dass digitale Behördengänge künftig der Normalfall sein sollen und rund um die Uhr abgewickelt werden können. Der Regierungsrat räumt seiner Verwaltung dabei viel Zeit ein: Die Strategie soll nämlich bis 2032 ihre Gültigkeit haben.
"Der langfristige Horizont macht deutlich, dass die digitale Transformation der Verwaltung kein Projekt mit fixem Endziel ist", heisst es im dreiseitigen Papier (PDF). Die Arbeiten zur Umsetzung der Strategie Digitale Verwaltung Schwyz 2032 seien indes bereits aufgenommen worden. Erstmals stehen strategische Arbeiten und die Schaffung von Rechtsgrundlagen im Zentrum.
Kritik aus dem Parlament
Die Strategie wurde bereits Ende November 2022 verabschiedet, eineinhalb Monate nach harscher Kritik von mehreren Schwyzer Kantonsräten. In Sachen Digitalisierung gehe beim Kanton Schwyz oft zu wenig, schrieben 9 Kantonsräte in einer gemeinsamen Motion im letzten September. Bevölkerung und Unternehmen würden seit Jahren darauf warten, dass es mit der Digitalisierung vorwärts geht. Man brauche nun dringend Veränderungen.
Am 7. März erklärte die Regierung, mit der neuen Strategie sei der Kritik bereits Folge geleistet worden. "Der Regierungsrat hat den notwendigen Handlungsbedarf erkannt und die zugehörigen Arbeiten bereits initialisiert", heisst es in der Antwort. Eine weitere Forderung, die E-Government-Kommission neu aufzustellen, lehnt die Regierung hingegen ab.

Eine neue IT-Strategie soll die Basis legen

Neben der Digitalstrategie wurde auch eine neue IT-Strategie verabschiedet, die die Basis für die digitale Umwandlung legen soll. Erst im Januar hatte der Kanton einen neuen CIO ernannt: Marcel Schönbächler, IT-Chef des Spitals Schwyz, wird im Juni Vorsteher des Amts für Informatik. Er wird die strategische IT-Architektur, die zentralen IT-Services, die Systemintegration, die personelle Weiterentwicklung sowie die Betreuung externer Dienstleister verantworten.
Geplant ist weiter der Aufbau eines digitalen Schalters, wofür Schwyz mit einem Aufwand von mehreren Jahren rechnet. Zudem wurde in der Digitalstrategie festgelegt, dass Daten in der Verwaltung nur noch einmal gespeichert werden sollen.

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