Next Episode: Das neue Simap verzögert sich nochmals

3. Februar 2023 um 14:55
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Neuer Countdown, neues Glück. Screenshot von der KISSimap-Website.

Die Entwickler haben die "Komplexität analysiert" und sind zu einer neuen Schätzung gelangt. Dieses Jahr wird’s nichts mehr mit KISSimap.

Die Nachfolge der alten und unbefriedigenden Beschaffungsplattform Simap verzögert sich erneut – und zwar erheblich. Statt wie ursprünglich noch in diesem Jahr soll KISSimap erst Mitte 2024 verfügbar sein. Dies teilen die Verantwortlichen mit und schreiben dazu: "Qualität geht vor." Es ist die jüngste Verschiebung des Launch-Termins. Im Frühling 2022 hatte man das Datum zuletzt auf 3. Juli 2023 angepasst.
Auf der Website des Projekts wurde wiederum der Countdown zurückgedreht: Noch 513 Tage müssen sich Beschaffungsstellen und Anbieter nach der neuesten Roadmap gedulden. Die Firma Unic, zuständig für die Entwicklung der Nachfolge, habe in den vergangenen Wochen die Komplexität vollständig analysiert und nun eine "präzisere Schätzung der Inbetriebnahme" abgegeben, heisst es in der Mitteilung. Auf der Website ist nun der 1. Juli 2024 als Termin für das Go-live vorgesehen.
Mitte 2024 lautet also das neue Ziel. Nun werde man den Vertrag mit dem Dienstleister der alten Plattform, die seit 14 Jahren in Betrieb ist, verlängern, wie der Verein bestätigt. Es ist erst ein Parallelbetrieb vorgesehen, bevor man der alten Plattform den Stecker zieht. KISSimap soll Schritt für Schritt bis Ende 2026 eingeführt werden und beständig neue Funktionalitäten erhalten.
Es ist ein Learning aus einem ersten gescheiterten Versuch, das alte Simap abzulösen. Der erste Zuschlag für das Projekt "Simap2019" war im Mai 2017 an die griechische Firma European Dynamics (ED) erteilt worden, deren Standardlösung für Schweizer Vorgaben angepasst werden sollte. 2019 musste das Projekt abgebrochen werden. Für 600'000 Franken blieb eine "testfähige Basislösung" zurück, also nichts Nutzbares.
"Für uns steht die Qualität der Beschaffungsplattform an erster Stelle – dafür nehmen wir eine Verschiebung in Kauf", wird Hans-Peter Wessels, Präsident des Vereins simap.ch, in der jüngsten Mitteilung zitiert. Qualität komme vor Geschwindigkeit, hatte auch Simap-Geschäftsführer Adriano Moser an einem Beschaffungsroundtable im Sommer betont. Damals erklärte er aber noch: Juli 2023 stehe als Launch-Termin.
Update 16:15 Uhr: Satz zur vorerst geplanten Abschaltung der alten Plattform gestrichen.

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