

Pilotprojekt: Elektroautos werden zu Powerbanks
7. September 2022 um 11:44Ein Testbetrieb von Mobility soll zeigen, ob E-Autos in Zukunft Strom in die Elektrizitätsnetzwerke zurückspeisen können, während sie auf dem Parkplatz stehen
In der Schweiz ist ein Technologietest gestartet, bei dem Elektroautos als Powerbanks genutzt werden können. 50 Fahrzeuge sollen während eines Jahres Strom aus ihren Batterien ins Stromnetz zurückspeisen, wenn sie gerade nicht gefahren werden. Hinter dem in Bern lancierten Projekt stehen 7 Betriebe unter der Führung des Carsharing-Unternehmens Mobility. Die Software kommt von der Firma Sun2wheel, wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von Novatlantis in Zusammenarbeit mit der ETH. Auch das Pilot- und Demonstrationsprogramm des Bundesamts für Energie unterstützt es.
Für den Test werden 50 Elektrofahrzeuge von Honda an 40 Standorten in der ganzen Schweiz verwendet. Es handelt sich den Angaben zufolge um den ersten grossen solchen Test mit bidirektional-ladenden Serienelektroautos durch Industrie und Forschung.
Während eines Jahres wird untersucht, wie Elektroautos künftig auch als Speicher genutzt werden können. Sie könnten dabei helfen, Stromlücken zu schliessen und die Netzstabilität zu erhöhen, hiess es. Wäre die gesamte Mobility-Autoflotte von rund 3000 Fahrzeugen entsprechend technisch ausgerüstet, würde dies laut Firmenangaben die Regelleistung eines Stausees übertreffen.
Die Unternehmen wollen mit dem Test unter anderem Erfahrungen in Bezug auf die Technik und den regulatorischen Herausforderungen sammeln. Das Projekt sei so ausgerichtet, dass es bei einem Erfolg direkt in einen Dauerbetrieb überführt werden kann.
Virtueller Stausee
Die Idee hinter dem Projekt mit Namen "V2X Suisse" ist, dass E-Autos nicht nur Strom beziehen, sondern auch zurückgeben können. Im Durchschnitt stehen Autos gemäss der Mitteilung 23 Stunden pro Tag herum. Die parkierten Fahrzeuge würden sich so zu einem grossen Energiespeicher zusammenschliessen lassen.
Damit könnten Verteilnetzbetreiber und Haushalte den Strom in Spitzenzeiten von den Elektroautos beziehen, während diese sich über den Tag zu einem günstigeren Tarif wieder komplett aufladen liessen, schreibt Mobility.
Energieministerin Simonetta Sommaruga begrüsste die Initiative laut der Mitteilung. Der "Energiespeicher auf 4 Rädern" werde dazu beitragen, dass die Schweiz von den fossilen Energien wegkomme. Das nütze nicht nur dem Klima, sondern mache das Land auch unabhängiger.
Loading
Der "emotionale" Chef sieht viel weiblicher aus als der "vernünftige"
Mit neuen Tools kann man sich Vorurteile und stereotype Darstellungen von Künstlicher Intelligenz zeigen lassen. Sie sind zum Teil erschreckend deutlich.
Zurich prüft ChatGPT im Versicherungsgeschäft
Der Versicherer will untersuchen, wie Künstliche Intelligenz die Schadensregulierung und das Underwriting effizienter machen kann.
Schweizer Forscher sezieren KI-Entscheidungsprozesse
Das Forscherteam glaubt Methoden gefunden zu haben, um zuverlässiger als bisher Licht ins Dunkel von "KI-Black-Boxes" zu werfen.
Mozilla investiert 30 Millionen in eigenes KI-Startup
Mozilla.ai will eine vertrauenswürdige und unabhängige Open-Source-KI aufbauen.