Die EU plant eine Allianz gegen den Chipmangel. EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton will die Kräfte der heimischen Branchengrössen STMicroelectronics, NXP, Infineon und ASML bündeln, wie verschiedene Medien berichten. So soll die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern verringert werden. Die Bestrebungen sollen aber auch die heimischen Firmen beschwichtigen, da zugleich mit den grossen Konkurrenten aus Asien und den USA diskutiert wird.
Intel möchte 8 Milliarden Euro an öffentlichen Subventionen, um in Europa eine Halbleiterfabrik hochzuziehen. Dies berichtet zumindest
'Reuters' mit Verweis auf Aussagen von Intel-CEO Pat Gelsinger. Die Forderung wurde aber nicht aus blauem Himmel erhoben, Gelsinger bezifferte die Summe, die seiner Ansicht nach nötig wäre, um die Produktion in Europa oder den USA konkurrenzfähig zu Asien zu betreiben.
Europa möchte in den nächsten zehn Jahren seinen Anteil an der weltweiten Produktion von Chips auf 20% verdoppeln. Laut der Semiconductor Industry Association stammt heute ein Viertel der Halbleiter aus Chinas Festland, 21%aus Taiwan, 19% aus Südkorea und 13% aus Japan. Ganze 80% stammen als aus Asien.
Laut Berichten hat EU-Kommissar Breton neben Intel auch mit Samsung und TSMC gesprochen. Letztere ist auf Twain niedergelassen, ein Politikum in der angespannten geopolitischen Lage. China beansprucht die Insel. Laut dem Forrester-Marktforscher horten chinesische Techfirmen Chips und belegen zusätzliche Fertigungsvolumen, weil sie sich vor Sanktionen fürchten.
Der Marktforscher prognostizierte kürzlich angesichts des weltweiten Appetits nach Halbleitern einen Mangel bis 2023.