Huawei hat sein bereits
seit längerem angekündigtes Betriebssystem HarmonyOS für Smartphones, Tablet Computer und Smartwatches mit etwas Verspätung nun doch auf den Markt gebracht. Dabei werden nicht nur neue Huawei-Geräte mit dem eigenen Betriebssystem ausgestattet. In den kommenden Monaten sollen auch viele ältere Huawei-Phones und -Tablets durch einen Update von Android auf HarmonyOS umgerüstet werden. Allerdings hat Huawei noch nicht bekannt gegeben, ob dies nur für in China verkaufte Geräte gilt, oder auch für Geräte in anderen Ländern.
Nach den vom früheren US-Präsidenten Donald Trump initiierten Handelsbeschränkungen darf Huawei für Smartphones mit Android nicht mehr die Google Play Services verwenden. Damit können Huawei-User den Google Play Store sowie viele populäre Apps wie Gmail und Google Maps nur über einen Webbrowser nutzen. Andere populäre Apps fehlen komplett. Die Sanktionen wurden bislang auch von Trumps Nachfolger Joe Biden nicht aufgehoben.
Huaweis HarmonyOS basiert auf der Open-Source-Variante von Android.
Laut 'Ars Technica' gibt es nur kleine Unterschiede, und HarmonyOS fühlt sich weitgehend an wie Android. Darin liegt aber auch der grosse Haken für Huawei: Die unlizenzierte Variante von Android bietet eben auch keinen direkten Zugang zum Play Store und den erwähnten Apps, und genau das Gleiche gilt vorerst für HarmonyOS.
Huawei hat 2016 mit der Entwicklung von HarmonyOS begonnen. Das Betriebssystem wurde zuerst auf Fernsehern eingesetzt. Die nun vorgestellte Version 2.0 kann erstmals auch auf Smartphones laufen.
Gemäss'Heise' hat Huawei vor allem einige Funktionen hinzugefügt, durch die sich verschiedene Gerätetypen im HarmonyOS-Ökosystem enger miteinander verknüpfen lassen.
Der chinesische Konzern unternimmt damit den ambitionierten Versuch, neben iOS von Apple und Android von Google eine dritte Mobilplattform zu etablieren.
Zuletzt war Microsoft mit dem Versuch gescheitert, mit Windows der dritte massgebliche Player im Mobile-Business.
Mit den neuen Smartwatches Huawei Watch 3 und 3 Pro unternehmen die Chinesen nun auch einen erneuten Versuch, die bislang dominante Position der Apple Watch in Frage zu stellen. Die Huawei-Modelle kommunizieren nicht nur mit hauseigenen Smartphones, sondern auch mit dem iPhone von Apple sowie den meisten Android-Geräten.
Ähnlich wie die Apple Watch können sie nicht nur sportliche Aktivitäten tracken, sondern auch Gesundheitsdaten wie die Pulsfrequenz und die Blut-Sauerstoffwerte aufzeichnen.