Post verkauft Swiss Post Solutions

20. Dezember 2021 um 10:23
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Der Käufer von SPS ist ein englisches Investmentunternehmen.

Die Schweizerische Post kann anscheinend nicht nur Unternehmen kaufen, sondern auch verkaufen. Sie verkauft ihr Tochterunternehmen Swiss Post Solutions (SPS) an das in London und Freienbach (SZ) ansässige Investmentunternehmen AS Equity Partners. Der Verkaufswert von SPS betrage 375 Millionen Franken, teilt die Post mit. Das gesamte Management und alle Mitarbeitenden der SPS Holding sowie deren Niederlassungen und Gesellschaften in der Schweiz und im Ausland seien Teil der Transaktion. Wenn alle Bedingungen erfüllt werden und die Regulierungsbehörden zustimmen, soll die Übernahme "in den kommenden Monaten" abgeschlossen werden.

Gewerkschaft fürchtet um Arbeitsplätze

Nicht erfreut über diesen Handel ist die Gewerkschaft Syndicom. Die Post stehle sich damit aus der Verantwortung für die Angestellten, schreibt sie. Viele der Angestellten von SPS seien von grossen Schweizer Unternehmen an SPS ausgelagert worden, darunter auch hunderte langjährige Mitarbeitende der Post.
Der vollständige Verkauf an einen englischen Investmentfonds stelle für die Angestellten nun eine akute Bedrohung für ihre Arbeitsplätze und die Arbeitsbedingungen dar. Man werde umgehend mit der Führung von SPS Kontakt aufnehmen, um eine Weiterführung der Sozialpartnerschaft und eine Verlängerung des Gesamtarbeitsvertrags, der Ende 2022 ausläuft, zu besprechen.

SPS wächst vor allem im Ausland

SPS ist auf Lösungen zur Auslagerung von Geschäftsprozessen und Dokumentenmanagement spezialisiert und sucht seine Kunden nicht nur in der Schweiz, sondern vor allem im Ausland, in Europa, Asien und den USA. Dort, so die Post, erfolge schon seit einigen Jahren das Wachstum von SPS. Deshalb würden für SPS auch hauptsächlich Investitionen und Akquisitionen im Ausland anstehen, um das weitere Wachstum zu fördern.
Die Post selbst aber wolle sich auf die Dienstleistungen mit Bezug zu ihrem Kerngeschäft in der Schweiz konzentrieren. Deshalb habe man sich die Frage gestellt, ob die Post für die weiteren Wachstumsschritte noch der geeignete Eigentümer sei und verschiedene Optionen geprüft. Im vergangenen Sommer gehörte ein Börsengang von SPS zu den Optionen, welche die Post geprüft hatte.  Nun erfolgt also stattdessen der Verkauf.

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