Seit Mai 2019 führten die SBB unter Beteiligung von Sunrise und Salt einen Technologietest für Gratis-Internet im Zug durch. "Der erfolgreich durchgeführte Technologietest wird per Fahrplanwechsel vom 13. Dezember 2020 abgeschlossen", heisst es in einer Mitteilung der Bundesbahnen. Ab dann werde "SBB Freesurf" als Kundenservice auf den ganzen SBB-Fernverkehr ausgeweitet.
Im Februar 2020 hatten die SBB für Freesurf
mehrere Aufträge ausgeschrieben mit dem Ziel, das Angebot möglichst vielen Bahnreisenden zu ermöglichen. Nun sind diese vergeben worden: Neben Sunrise und Salt erhalten ab Dezember 2020 auch Kunden von Quickline und Digitec Connect Zugang zum Gratis-Internet, ab Spätsommer 2021 zusätzlich diejenigen von Swisscom. Nötig für den Zugang ist ein Mobile-Abo bei einem der fünf Anbieter. Reisende aus dem Ausland können mit einer SIM-Karte von einem beteiligten Mobilfunkanbieter gratis im Internet surfen.
Die Zuschläge erfolgen vorerst für drei Jahre
Die Anbieter erhalten einen Preis pro Unique User pro Tag, wie es im Zuschlag auf Simap heisst. Als Unique User gelte ein Mobilfunkkunde, der über die "SBB Freesurf"-App mindestens einmal am Tag mobile Daten im Zug kostenfrei nutzt – unabhängig von Abo-Typ oder Tarif. Der Unique User Preis pro Tag sei folglich auch unabhängig von der Anzahl Logins über die App.
Die Zuschläge an die fünf Anbieter erfolgen über drei Jahre bis Dezember 2023. Die SBB gehen von rund 450'000 Nutzern pro Tag aus. Für die Nutzung von Freesurf müssen Bahnreisende eine entsprechende App installieren und werden beim Betreten eines Zuges via Beacon lokalisiert. Während der Fahrt surfen die User dann über den eigenen Mobilfunk-Anbieter, zahlen aber nicht für die Verbindung.
Mittels Beacon-Technologie wollen die SBB neben Freesurf ab Dezember noch weitere Services lancieren. Dann startet auch die App "SBB Inclusive". Diese digitalisiert die Kundeninformation am Bahnhof sowie im Fernverkehrszug und macht sie für Menschen mit einer Sehbehinderung auf dem Smartphone barrierefrei nutzbar. Die Beacon-Technologie werde künftig zudem für die rasche Kundeninformation bei Störungsfällen, für die Instandhaltung von Zügen und für Verbesserungen bei der Reinigung genutzt werden, schreiben die SBB.