Postfinance und Swiss Stablecoin sind eine gemeinsame Partnerschaft eingegangen, um erste konkrete Schritte für eine digitale Schweizer Währung umzusetzen. Gemäss einer Medienmitteilung ist das Ziel des Unterfangens ein "offen zugänglicher, breit abgestützter und vollumfänglich regulierter" digitaler Schweizer Franken. Dieser soll die bestehende Zahlungsinfrastruktur mit mehr Funktionalität ergänzen und Transaktionen im digitalen Raum vereinfachen.
Dafür haben die beiden Unternehmen eine Testumgebung für erste Anwendungen lanciert. Im Rahmen eines Proof-of-Concepts wird ein digitales Abbild des Schweizer Frankens in einer Testumgebung von Postfinance freigeschaltet. Dort werden die konkreten Anwendungsfälle dann auf ihre Praxistauglichkeit überprüft. Das Prinzip der breiten Zugänglichkeit sei dabei ein Schlüsselfaktor, heisst es in einer Mitteilung.
Das neue Angebot soll sowohl während den Tests als auch in der anschliessenden Live-Phase allen lizenzierten Banken offenstehen. Die Zeit für einen digitalen Franken sei "reif", sagte Pascale Bruderer, Gründerin und Verwaltungsratspräsidentin von Swiss Stablecoin. "Gemeinsam mit Postfinance wollen wir Pionierarbeit leisten und von Beginn sicherstellen, dass ein digitaler Schweizer Franken von öffentlichem Vertrauen getragen wird und realwirtschaftlichen Nutzen bringt", so Bruderer.
Autokauf mit E-Geld
Als erstes Anwendungsbeispiel für die Zusammenarbeit wird die Fahrzeugplattform Cardossier genannt. Auf dieser können relevante Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs abgelegt und ausgetauscht werden. An dem System mit einzelnen Blockchain-Elementen wird bereits
seit 2018 gearbeitet. In Zukunft sollen damit Besitzerwechsel von Fahrzeugen einfach per Mausklick erfolgen können.
Die verschiedenen Transaktionen während des Lebenszyklus eines Fahrzeugs würden eine optimale Umgebung für einen digitalen Franken darstellen, schreibt Swiss Stablecoin. Gerade für die Bezahlung von kleinen Beträgen würde sich die Integration eines solchen Dienstes anbieten.
Franziska Füglistaler, CEO von Cardossier, erläutert: "Unser Ökosystem automatisiert und digitalisiert unternehmensübergreifende Businessprozesse. Dafür benötigen wir eine voll integrierbare und automatisierte Micropayment-Lösung." Da einzig eine regulierte Schweizer Lösung in Frage käme, freue man sich auf die Zusammenarbeit mit den beiden Unternehmen.