Schweizer KI-Startup Latticeflow sammelt 12 Millionen Dollar

28. Oktober 2022 um 15:12
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Gründerteam von Latticeflow (v.l.n.r.): Andreas Krause, Petar Tsankov, Pavol Bielik, Martin Vechev. Foto: Latticeflow

Mit der Series-A-Runde sichert sich das ETH-Spinoff eine Gesamtfinanzierung von 14,8 Millionen Dollar.

In einer Series-A-Finanzierungsrunde hat das ETH-Spinoff Latticeflow 12 Millionen US-Dollar zusammengetragen. Angeführt wurde die Runde von Atlantic Bridge und Openocean. Auch FPV Ventures und bestehende Investoren wie Btov Partners und Global Founders Capital waren mit von der Partie, schreibt Latticeflow in einer Mitteilung. Damit sicherte sich das Jungunternehmen eine Gesamtfinanzierung von 14,8 Millionen Dollar. In der Seed-Runde letztes Jahr erhielt es 2,8 Millionen. Mit dem frischen Geld wolle man nun die Plattform erweitern und "auf die wachsende Kundennachfrage reagieren".
KI-Plattform will Fehler in Daten erkennen
Das 2020 gegründete Startup bietet eine auf Künstlicher Intelligenz basierende Computer-Vision-Plattform. Damit wolle man Teams bei der Anwendung von Modellen unterstützen, indem sie "blinde Flecken" in deren Daten erkennt und korrigiert. KI-Modelle funktionieren laut Latticeflow oft nicht wie erwartet, wenn sie in der Produktion eingesetzt werden, da reale Szenarien häufig viel komplexer seien als die Trainingsdatensätze im Labor. Die KI-Plattform soll hier unter die Arme greifen.
"Wir haben Latticeflow entwickelt, weil wir die unmögliche Aufgabe kannten, vor der Ingenieure mit dem mühsamen, manuellen Prozess der Behebung von Daten- und Modellproblemen standen, um KI-Modelle zu erstellen, die in der realen Welt funktionieren", sagte Petar Tsankov, Mitbegründer und CEO von Latticeflow. "In der Grössenordnung war es eindeutig ein nicht zu gewinnender Kampf, also konzentrierten wir uns auf die Entwicklung von Tools, die Ingenieuren dabei helfen, intelligent zu arbeiten und Korrekturen in grossen Datensätzen und Modellen zu automatisieren."
Bekannte Gründer und Kunden
Das Unternehmen arbeitet bereits mit einigen bekannten Namen zusammen – unter anderem mit den SBB, mit dem IT-Unternehmen Siemens, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der US-Armee. Neben CEO Tsankov haben auch der ehemalige ETH-PhD-Studente und CTO Pavol Bielik, Martin Vechev und Andreas Krause an der Gründung mitgewirkt.
Das Gründerteam ist nicht ganz ohne: Tsankov war unter anderem ein Mitgründer von Chainsecurity, Vechev gründete den B2B-Dienst Deepcode. Krause hingegen ist Professor an der ETH, Founding Chairman des ETH AI-Centers und Co-Direktor des Swiss Data Science Centers.

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