Schweizer Lzlabs hat IBM-Geschäftsgeheimnis verletzt

10. März 2025 um 16:03
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High Court of Justice in London. Foto: zVg

IBM hat vor dem britischen High Court eine Klage gegen den Schweizer Softwareentwickler gewonnen. Das Unternehmen habe Geschäftsgeheimnisse und Lizenzbedingungen verletzt.

Die Schweizer Softwarefirma Lzlabs hat offenbar Geschäftsgeheimnisse von IBM verletzt. Der britische High Court in London sprach das Unternehmen schuldig, sich Zugriff auf die Mainframesoftware von Big Blue verschafft und sie per Reverse Engineering für das eigene Geschäft genutzt zu haben. Über das Strafmass wird noch entschieden.
Dem Urteil zufolge hat die britische Lzlabs-Tochterfirma Winsopia im Jahr 2013 einen Mainframe erworben und die zugehörige Software von IBM lizenziert. Anschliessend wurde der Programmcode analysiert, um Lzlabs eine Grundlage für seine eigene Lösung zu schaffen. Das Unternehmen bietet Kunden die Möglichkeit an, ihre Mainframe-Applikationen mit einer speziellen Lösung auf Linux-Rechner zu migrieren. Sie können dann unter anderem (kostengünstiger) in der Cloud betrieben werden. Den Mainframe braucht es dafür nicht mehr, so dass IBM potenziell viel Geschäft entgeht.
Lzlabs stellte sich auf den Standpunkt, dass in der eigenen Software Jahrzehnte an Entwicklungsarbeit steckten. Sie sei im Rahmen eigener Forschung und Entwicklung hergestellt worden, wofür kein IBM-Programmcode genutzt wurde. Vielmehr sei die Lösung selbst durch europäische und britische Patente geschützt. Dieser Argumentation folgte die Richterin Finola O'Farrell allerdings nicht.

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