Softwareone denkt über seine Zukunft nach

24. Juli 2023 um 09:51
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Foto: Siyuan / Unsplash

Nach einem erneuten Angebot des britischen Investors Bain Capital wollen die Stanser sämtliche Optionen prüfen. Dazu gehört auch ein möglicher Verkauf.

Auch für mehr Geld will sich Softwareone nicht von Bain Capital kaufen lassen. Der Investor hat vergangene Woche ein zweites Kaufangebot für das Unternehmen unterbreitet und 19.50 bis 20.50 Franken pro Aktie offeriert. Das Angebot würde Softwareone mit bis zu 3,3 Milliarden Franken bewerten. Rund einen Monat zuvor hatte der britische Investor noch 18.50 Franken je Aktie geboten.
Jetzt erklärt der Verwaltungsrat, dass er auch das überarbeitete Angebot ablehnt. Es sei nicht im besten Interesse von Softwareone und der Mehrheit der Aktionäre und würde das Unternehmen nicht angemessen bewerten, heisst es in einer Mitteilung.
Seit dem Jahr 2022 hat Softwareone nach eigenen Angaben die Unternehmensführung und Transparenz verbessert. Der Verwaltungsrat sei von der Geschäftsstrategie überzeugt, heisst es weiter. Softwareone erzielte im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von 14% zu konstanten Wechselkursen.
Der Verwaltungsrat des Schweizer Unternehmens will jetzt aber mehrere Optionen überprüfen. Als "Reaktion auf das neue Angebot und in Anbetracht der Fortschritte" sei eine Prüfung aller potenziellen strategischen Optionen im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre, schreibt Softwareone. Dazu gehöre die Frage, ob die Gesellschaft als börsenkotiertes Unternehmen weitergeführt werden soll. Auch die Möglichkeiten eines Verkaufs oder einer Fusion sollen geprüft werden. Dabei wird eine Diskussion mit Bain Capital nicht generell ausgeschlossen, wie der Mitteilung zu entnehmen ist.

Gründungsaktionäre sollen Alternativen "nicht im Weg stehen"

Das Kaufangebot von Bain Capital wird von den Gründungsaktionären Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli unterstützt. Sie halten zusammen rund 29% der Anteile. "Der Verwaltungsrat möchte, im Einklang mit seiner Verantwortung und der treuhänderischen Pflicht, den Wert für alle Aktionäre maximieren", heisst es in der Mitteilung. "Daher erwartet der Verwaltungsrat von den Gründungsaktionären, dass sie im besten Interesse des Unternehmens und aller Stakeholder handeln und derjenigen Alternative nicht im Weg stehen, die den höchsten Wert bringt, sondern sie vielmehr unterstützen."

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