Das Stanser Unternehmen Softwareone hat ein zweites unaufgefordertes Angebot von Bain Capital erhalten. Der Investor will gemäss einer Mitteilung 100% der Aktien erwerben und bietet dafür den verschiedenen Beteiligungen 19.50 bis 20.50 Franken pro Aktie.
Damit wird Softwareone mit bis zu 3,3 Milliarden Franken bewertet. Das Angebot entspricht einem Aufpreis von fast 50% auf dem Schlusskurs von Softwareone vom 30. Mai, dem letzten Handelstag, bevor das erste Angebot von Bain publik wurde.
Damals hatte der Investor 18.50 Franken je Aktie geboten. Dieses Angebot wurde von den Gründungsaktionären, Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli, unterstützt. Zusammen halten diese 29,1% der Anteile.
Der Verwaltungsrat lehnte das Kaufangebot allerdings ab, da es die Gesellschaft wesentlich unterbewerte,
wie es damals hiess. Es sei nicht im besten Interesse des Unternehmens und der Mehrheit seiner Aktionäre.
Im Einklang mit seinen treuhänderischen Pflichten werde der Verwaltungsrat das überarbeitete Angebot prüfen, schreibt Softwareone zum zweiten Angebot. Er werde eine Empfehlung abgeben, die seiner Ansicht nach im besten Interesse aller Aktionäre ist.
Bain möchte Softwareone nach der Übernahme von der Börse nehmen. Das Unternehmen sei in einem privaten Kontext besser positioniert, um die nächste Wachstumsphase anzugehen, erklärte der Investor bei der Unterbreitung des ersten Angebots.
Das Stanser Unternehmen ist seit 2019 an der Börse. Die Papiere wurden nach dem IPO mit etwas über 18 Franken gehandelt. Zwischenzeitlich kletterten sie auf über 20 Franken, lagen aber im ersten Halbjahr 2022 bei rund 12 bis 15 Franken. Nach Bekanntwerden des ersten Angebots stiegen die Papiere um rund 20% auf 18 Franken und pendelten sich um diesen Preis ein. Nach Bekanntwerden des neuen, verbesserten Angebots legten die Papiere um circa 5% zu.