Bain Capital hat ein unverbindliches, milliardenschweres Angebot für die Aktien von Softwareone vorgelegt. Der britische Investor bietet 18,50 Franken je Aktie und bewertet das Schweizer Unternehmen somit insgesamt mit gut 2,9 Milliarden Franken. Im Anschluss an die Übernahme soll das Unternehmen von der Börse genommen werden.
Der Vorschlag wird von den Gründungsaktionären von Softwareone, Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und René Gilli unterstützt. Zusammen halten diese 29,1% der Aktien. Bain Capital und die Gründungsgesellschafter seien der Ansicht, dass Softwareone in "einem privaten Kontext" und "in Partnerschaft mit einem Private-Equity-Unternehmen" besser positioniert sei, um die nächste Wachstumsphase angehen zu können, heisst es in einer Mitteilung von Bain Capital. So würde das Unternehmen über "umfangreiche operative Ressourcen, Zugang zu Kapital und einen langfristigen Ansatz zur Wertschöpfung verfügen".
Verwaltungsrat lehnt Angebot ab
Softwareone bestätigt den Eingang des Angebots. Der Verwaltungsrat habe dieses ohne Daniel von Stockar, der in den Ausstand getreten sei, geprüft und entschieden, dass es die Gesellschaft wesentlich unterbewertet, heisst es in einer Mitteilung der Firma. Man sei zum Schluss gekommen, dass der Vorschlag nicht im besten Interesse des Unternehmens und der Mehrheit seiner Aktionäre sei.
Anfang Jahr hat mit
Brian Duffy ein neuer CEO übernommen. Gleichzeitig wurde
Adam Warby zum neuen VR-Präsidenten ernannt. Das Unternehmen sei so bestens für eine neue Phase des Wachstums aufgestellt. Der Softwareone-VR sei von den bisher erzielten Fortschritten überzeugt. Das Angebot unterbiete die aktuelle und zukünftige Bewertung des Unternehmens, schreibt Softwareone.
Das Stanser Unternehmen ist seit 2019 an der Börse. Die Papiere wurden nach dem IPO mit etwas über 18 Franken gehandelt. In den vergangenen Monaten lagen die Aktien bei rund 12 bis 15 Franken. Nach Bekanntwerden des Angebots kletterten sie im Verlauf des Vormittags um fast 20% auf über 18 Franken.