Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren eingeleitet. Damit soll gemäss einer Mitteilung geprüft werden, ob Microsoft gegen die EU-Wettbewerbsvorschriften verstösst. Konkret geht es darum, dass das Unternehmen seine Collaboration-Software Teams mit seinen Plattformen Office 365 und Microsoft 365 verknüpft oder gebündelt hat.
"Fernkommunikations- und Kooperationsinstrumente wie Teams sind für viele Unternehmen in Europa unverzichtbar geworden. Wir müssen daher sicherstellen, dass die Märkte für diese Produkte wettbewerbsoffen bleiben und die Unternehmen frei wählen können, welche Produkte ihren Bedürfnissen am besten entsprechen", sagt Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission und zuständig für Wettbewerbspolitik.
Microsoft habe Teams in sehr weit verbreitete Lösungen für Geschäftskunden eingebunden. Die Kommission befürchtet gemäss der Mitteilung, dass Microsoft seine Marktposition bei Produktivitätssoftware missbrauchen könnte. Bedenken haben die Wettbewerbshüter vor allem im Bereich Vertrieb: Microsoft lasse Kunden keine Wahl, ob sie Zugang zu diesem Produkt haben wollen. Auch sei die Interoperabilität zu konkurrierenden Angeboten eingeschränkt.
Solche Verhaltensweisen können wettbewerbswidrige Kopplungs- oder Bündelungspraktiken darstellen und verhindern, dass Anbieter anderer Kommunikations- und Kooperationssoftware in Wettbewerb zu Teams treten können, schreibt die EU. Dies hatte auch der Teams-Konkurrent Slack bemängelt und im Juli 2020 eine
Beschwerde gegen Microsoft eingereicht.
Wie lange das Verfahren geht, ist unklar. Es gebe keine verbindliche Frist, so die Mitteilung.