Werbefreie Bezahl-Accounts für Facebook und Instagram kommen in die Schweiz

30. Oktober 2023 um 14:49
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Foto: Nick Fancher / Unsplash+

Meta führt in der EU inklusive der Schweiz kostenpflichtige Abos ein. Der werbefreie Zugang ist auch eine Reaktion auf EU-Vorschriften.

Meta führt für Personen in der EU, im EWR und in der Schweiz ein monatliches Bezahl-Abonnement ein, um Facebook und Instagram ohne Werbung zu nutzen. Entsprechende Pläne des Social-Media-Riesen waren erstmals Anfang Oktober publik geworden.
Laut Mitteilung kosten die Abonnements 9,99 Euro für Internet-Nutzer respektive 12,99 Euro für iOS- und Android-Mobile-User. Diese würden einen werbefreien Zugriff auf die verknüpften Instagram- und Facebook-Konten garantieren. "Solange die Nutzer ein Abonnement abgeschlossen haben, werden ihre Daten auch nicht für Werbung verwendet", erklärt Meta. Ab November werde den Nutzerinnen und Nutzern der Entscheid zwischen Abo oder weiterer Gratis-Nutzung inklusive Werbung ermöglicht.
"Bis zum 1. März 2024 deckt das Erstabonnement alle verknüpften Konten im Account Center eines Benutzers ab. Ab dem 1. März wird jedoch für jedes weitere Konto, das im Account Center eines Benutzers aufgeführt ist, eine zusätzliche Gebühr von 6 Euro/Monat im Web und 8 Euro/Monat auf iOS und Android erhoben", heisst es. Die höheren Mobile-Preise erklärt Meta mit den Gebühren, die Apple und Google über die jeweiligen Kaufrichtlinien erheben.

EU-Vorschriften bezüglich Datennutzung

Begründet wird der Schritt auch mit den "sich weiterentwickelnden europäischen Vorschriften". Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierern wird in Europa unter anderem strikter durchgesetzt, dass für die Verwendung von Daten der Nutzer zur Personalisierung der Werbung deren Erlaubnis erforderlich ist. Das Anbieten der Wahl zwischen einem Abonnement und einer kostenlosen, werbefinanzierten Nutzung könnte dazu führen, dass es Meta leichter fällt, die Datenschutz-Vorschriften einzuhalten, ohne sein Werbegeschäft zu beeinträchtigen. "Wir sind bestrebt, die Daten der Nutzer im Rahmen unserer eigenen Richtlinien sowie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU privat und sicher zu halten", verspricht Meta.
Lesen Sie zum Thema auch die heutige Kolumne "Prantl behauptet: There is no free lunch".

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