Atos braucht noch mehr Geld

25. April 2024 um 09:27
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Atos-CEO Paul Saleh. Foto: zVg

Der Konzern verschiebt die Deadline für Investoren und überarbeitet seinen Refinanzierungsplan.

Eigentlich wollte Atos bestehenden Aktionären und Drittinvestoren bis zum 26. April Zeit geben, um Vorschläge für Fremd- oder Eigenkapital einzureichen. Im Zeitraum 2024 bis 2025 seien Barmittel in Höhe von 600 Millionen Euro nötig, hiess es vom französischen Konzern Anfang April, dazu zusätzlich Kreditlinien und Darlehen in Höhe von weiteren 600 Millionen Euro. Doch offenbar braucht Atos noch mehr Kapital.
Man benötige mehr Geld zur Finanzierung des Geschäfts und müsse möglicherweise seine Schulden weiter reduzieren, teilt der Konzern jetzt mit. Deshalb werde die Frist für Refinanzierungsvorschläge von bestehenden Stakeholdern und Drittinvestoren auf den 6. Mai verschoben. Atos plane, seinen neuen Bedarf an finanziellen Mitteln in den kommenden Tagen einzureichen, so die Mitteilung.
"Am 9. April haben wir die wichtigsten Parameter eines Refinanzierungsrahmens dargelegt, um unseren Gesamtschuldenstand und die bevorstehenden Fälligkeiten unserer Schulden zu bewältigen. Wir werden diese Parameter in den kommenden Tagen aktualisieren, um der Anpassung unseres Geschäftsplans 2024 – 2027 Rechnung zu tragen", begründet CEO Paul Saleh die Verschiebung der Deadline.

Noch keine Angebote, aber Interessensbekundungen

Bislang habe Atos keine formellen Angebote von Investoren erhalten, obwohl es Interessensbekundungen gegeben habe, sagte Saleh laut 'Bloomberg' in einem Telefongespräch mit Reportern. Man werde "Vorschläge mit unseren Gläubigern prüfen und uns auf einen geeigneten weiteren Weg einigen", so der CEO in der Mitteilung. "Unser Ziel bleibt, uns bis kommenden Juli auf eine Refinanzierungslösung zu einigen." An den Gesprächen ist auch die französische Regierung beteiligt.
Atos wies Ende März eine Nettoverschuldung von 3,9 Milliarden Euro auf. Die Atos-Aktien, die in diesem Jahr bisher rund 71% an Wert verloren hatten, fielen nach der neuesten Mitteilung bei Börseneröffnung erneut um 8%.

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