Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt will die kantonalen IT-Organisation neu aufstellen und weiterentwickeln. Denn trotz Digital-Strategie und Online-Dienstleistungen für Bevölkerung sowie Unternehmen zeigten sich einige Herausforderungen, die "nicht befriedigend" gelöst werden können, führt der Regierungsrat in einer Mitteilung aus.
Als Beispiele nennt der Regierungsrat Probleme bezüglich Qualität und Stabilität der Informatik-Dienstleistungen, lange Projektlaufzeiten sowie ein sich verschärfender Investitionsstau. Einige dieser Probleme seien auch schon Themen für die Politik gewesen, unter anderem
2022,
2023 und
2024 in der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates.
Fragmentierte IT-Organisation
Nun habe der Regierungsrat die Situation analysiert, wie er schreibt. Er sei überzeugt, dass für eine nachhaltige Lösung der Probleme eine strukturelle Anpassung und Weiterentwicklung der kantonalen IT-Organisation notwendig sei. Denn Basel-Stadt weise im Vergleich zu anderen Kantonen eine stark fragmentierte Informatik-Organisation auf. Mit den jetzigen Prozessen und Strukturen seien die Voraussetzungen für moderne und stabile Informatikdienste nicht in ausreichendem Masse gegeben.
Laut der Mitteilung hat der Regierungsrat am heutigen Donnerstag eine neue IT-Governance verabschiedet. Sie sehe eine stärkere gesamtkantonale Steuerung der Investitionen und Projekte vor. Neu solle die Konferenz für Informatik und Informationssicherheit (KIS) die strategische Steuerung der kantonalen Informatik übernehmen. Dafür werde ein gesamtkantonales IT-Portfolio für Projekte und Services etabliert.
Ferner sehe die neue IT-Governance vor, dass die Basisdienste zukünftig nur noch durch den zentralen Leistungserbringer IT BS erbracht werden. Die Dienststelle IT BS werde dafür neu ausgerichtet entlang der Bereiche Account Management, IT-Finanzen und Service Management. Die Verantwortung für die spezifischen Fachanwendungen verbleibe hingegen in den Departementen.
Mit der Umsetzung der Änderungen hat es der Kanton offenbar eilig. Denn die neue IT-Governance trete bereits am 1. Januar 2025 in Kraft, heisst es. Dann soll die Neuausrichtung der kantonalen Informatik sowie die Zentralisierung der Basisdienste mit enger Einbindung aller Betroffenen schrittweise umgesetzt werden.