

Britische Kartellwächter wollen Microsofts Milliardenübernahme verhindern
8. Februar 2023 um 15:47Der Kauf des Spieleentwicklers Activision Blizzard führe zu höheren Preisen und weniger Wettbewerb, kritisiert die CMA.
Die britische Competition and Markets Authority (CMA) hat den ersten Entscheid zum Kauf des Spieleentwicklers Activision Blizzard durch Microsoft vorgelegt. Die Redmonder wollen für die Akquisition knapp 69 Milliarden Dollar ausgeben. Die Übernahme steht seit Monaten unter Beobachtung von verschiedenen Kartellbehörden.
Nach einer Untersuchung kommt die CMA zum vorläufigen Schluss, dass die geplante Übernahme zu "höheren Preisen, weniger Auswahlmöglichkeiten oder weniger Innovationen für britische Spieler führen könnte", wie es in einer Mitteilung heisst. "Die Fusion könnte Microsoft im Cloud-Gaming noch stärker machen, den Wettbewerb in diesem wachsenden Markt ersticken und Spielern schaden, die sich teure Konsolen nicht leisten können", so die CMA.
Ausserdem würde die mögliche Beschränkung des Zugangs anderer Plattformen zu den Spielen von Activision den Wettbewerb zwischen Xbox und Playstation erheblich verringern. "Die CMA stellte vorläufig fest, dass eine kleine Anzahl wichtiger Spiele, darunter 'Call of Duty', das Flaggschiff von Activision, eine wichtige Rolle bei der Förderung des Wettbewerbs zwischen Konsolen spielen."
Die Behörde erklärte, mögliche Abhilfemassnahmen zur Lösung von Wettbewerbsproblemen seien der Verkauf oder die Ausgliederung des Geschäfts, das "Call of Duty" ausmacht, oder des gesamten Activision-Zweigs des Unternehmens Activision Blizzard. Auch könne ein Verkauf beider Teile oder eine komplette Annullierung des Deals verlangt werden.
Microsoft versicherte in einer Stellungnahme, dass Konkurrenten wie Sony, Nintendo und Steam "langfristig" einen gleichberechtigten Zugang zu "Call of Duty" bekommen sollen.
Microsoft und Activision Blizzard haben nun 2 Wochen Zeit für eine ausführliche Stellungnahme gegenüber der Behörde. Voraussichtlich Ende April will die CMA dann endgültig entscheiden. Der Deal steht auch in den USA und in der Europäischen Union auf dem Prüfstand. Die US-Handelsaufsicht FTC hatte im Dezember 2022 Klage gegen die Übernahme eingereicht.
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