Die Europäischen Aufsichtsbehörden werfen offiziell einen ersten Blick auf die VMware-Übernahme von Broadcom. Sie seien am 15. November über den Deal informiert worden, heisst es auf der Website. Nun will die Kommission bis zum 20. Dezember ihre erste Entscheidung treffen.
Derzeit befindet sich die Untersuchung noch in Phase 1. Diese dauert in der Regel einige Monate, anschliessend wird entschieden, ob eine vertiefte Überprüfung (Phase 2) notwendig ist.
Quellen von 'Ars Technica' mutmassen, dass es im Broadcom-VMware-Deal zu einer solchen kommen werde. Die zweite Phase kann mehrere Jahre dauern und sogar einen Deal platzen lassen. Anfang des Jahres haben die Aufsichtsbehörden etwa die Fusion von Nvidia mit dem Chiphersteller ARM verhindert.
Der US-amerikanische Konzern Broadcom lässt sich davon aber nicht verunsichern. "Wir sind zuversichtlich, dass dieser Deal keine Wettbewerbsprobleme aufwirft, und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission während dieses gesamten Prozesses", schrieb das Unternehmen. "Wir machen weiterhin Fortschritte bei unseren verschiedenen Zulassungsanträgen auf der ganzen Welt und gehen davon aus, dass die Transaktion im Geschäftsjahr 2023 von Broadcom abgeschlossen wird."
An der
Hausmesse von VMware in Barcelona thematisierte auch CEO Raghu Raghuram die Akquisition. "VMware wird der Software-Arm von Broadcom werden", sagte er vor Kunden, Partner, Analysten und der Presse.
Für die Schweiz sind die Auswirkungen der Übernahme noch unbekannt. Kunden wie etwa die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) zeigen sich jedoch optimistisch. Es sei verständlich, dass es Änderungen im Business geben wird. "Wir sind uns jedoch sicher, dass wir weiterhin mit VMware arbeiten können", sagte Philippe Morel, Leiter IT Infrastructure and Operations bei EPFL, gegenüber inside-it.ch.