Gartner: Nachfrageschwäche für PCs hält an

1. Februar 2023 um 14:12
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Volle Lager, kleine Nachfrage. Foto: Ruchindra Gunasekara / Unsplash

Sowohl Unternehmen als auch Consumer werden dieses Jahr weiterhin Ausgaben scheuen und ihre alten Geräte länger benutzen, anstatt neue zu kaufen, sagt der Marktforscher.

Der allgemeine IT-Hardwaremarkt wird 2023 weiterhin schwächeln und um 5% schrumpfen, dies hat der Marktforscher Gartner bereits vor 2 Wochen vorhergesagt. Laut einer aktuellen Prophezeiung von Gartner wird der PC-Markt noch etwas stärker leiden. Die Zahl der verkauften Geräte wird demnach im Vergleich zu 2022 um 6,8% auf 287 Millionen zurückgehen. Bei den Smartphones erwartet Gartner einen Rückgang um 4% auf 1,34 Milliarden Stück.
Natürlich sind solche Vorhersagen immer mit Unsicherheiten behaftet. Hersteller könnten beispielsweise versuchen, durch hohe Rabatte ihre Lagerbestände zu reduzieren. Dies könnte die Zahl der verkauften Geräte in die Höhe treiben, aber gleichzeitig die Umsätze und Margen schrumpfen lassen.
Ranjit Atwal, ein Senior Analyst bei Gartner, erklärte gegenüber 'The Register' einige der Gründe für die Prognose. Intel hat gerade für das letzte Quartal einen Umsatzrückgang um 36% in seiner PC-Division rapportiert. Bei Microsoft ging der Umsatz mit Windows-Lizenzen für neue PCs um 39% zurück. Dies seien Zahlen, so Atwal, die einen Ausblick auf die kommenden Monate geben würden. Es handle sich um Einnahmen aus Software und Komponenten für PCs, die nun in den Lagern von Distributoren und Retailern liegen und erst in den kommenden Wochen und Monaten verkauft werden.
Der Channel hat also offensichtlich seine Bestellungen stark zurückgefahren, wahrscheinlich unter anderem aufgrund bereits vorhandener noch unverkaufter Lagerbestände. Dies wiederum, so Atwal, sei ein Resultat des "Überoptimismus" nach den ersten Covid-Jahren. Anfang 2022 seien die Lagerbestände noch tief gewesen und die Hersteller hätten eine höhere Nachfrage erwartet.
2022 haben der Ukraine-Krieg, die hohe Inflation und hohe Zinsen zu einer nachlassenden Nachfrage und dies wiederum kombiniert mit dem erwähnten Optimismus zu überfüllten Lagern geführt.
Auch 2023 erwartet Atwal keinen plötzlichen Wiederanstieg der Nachfrage. Zwar könnten sie dies nicht ewig tun, aber vorderhand würden sowohl Unternehmen als auch Konsumenten ihre PCs lieber etwas länger arbeiten lassen, bevor sie sie pensionieren. Die durchschnittliche Gebrauchsdauer sei im vergangenen Jahr um 6 bis 9 Monate gestiegen und könnte dieses Jahr noch etwas mehr verlängert werden.

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