Hindenburg-Attacke wirkt sich auf Wachstum von Temenos aus

24. Juli 2024 um 10:07
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Jean-Pierre Brulard, seit Mai neuer CEO von Temenos. Foto: Temenos

Der Bankensoftwarehersteller rechnet für 2024 mit deutlich weniger Wachstum. Grund dafür sind die Anschuldigungen des US-Short­sellers Hindenburg.

Temenos konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal etwas steigern. Von April bis Juni 2024 erreichte der Umsatz 248,4 Millionen US-Dollar (+4%), wie Temenos mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn EBIT stieg auf 90,4 Millionen Dollar, ein Plus von 7%. Die entsprechende Marge legte von 35,4% im Vorjahr auf 36,4% zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn pro Aktie von 0,94 Dollar (+8%).
Mit den Ergebnissen hat die Gruppe die Schätzungen der Analysten auf Ebene Umsatz nicht ganz erreicht, auf Ebene EBIT und Gewinn je Aktie allerdings übertroffen.

Verzögerte Deals abgeschlossen

Die Hindenburg-Affäre belastet das Unternehmen aber auch weiterhin. Mitte Februar hatte der US-Shortseller Hindenburg Temenos "schwerwiegende Unregelmässigkeiten" in der Rechnungslegung vorgeworfen. Der Software­hersteller veranlasste daraufhin eine externe Prüfung. Laut Temenos brachte die Untersuchung aber keine Anhaltspunkte für Finanzmanipulationen zutage.
Alle Vertragsabschlüsse, die im ersten Quartal wegen der Hindenburg-Affäre auf Eis gelegt wurden, seien im zweiten Quartal abgeschlossen worden, hiess es vom Schweizer Bankensoftwarehersteller. Nichtsdestotrotz habe sich die Verzögerung von Verkaufsprozessen um zwei Monate auch auf das Berichtsquartal ausgewirkt.
Wegen der Performance im ersten Halbjahr senke man nun die Prognose für das Gesamtjahr, so das Unternehmen weiter. Die Gesellschaft rechnet neu mit einem Wachstum der Software-Lizenzeinnahmen von 3 bis 6%. Zuvor wurde ein Anstieg von 7 bis 10% in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal gingen die Lizenzeinnahmen für Software um 1% auf 101,9 Millionen Dollar zurück.

Neue Strategie im November

Auch die mittelfristigen Ziele will das Unternehmen überprüfen. Am 12. November will das Management unter dem neuen CEO Jean-Pierre Brulard an einem Investorentag in London einen strategischen Plan sowie überarbeitete Finanzziele präsentieren. Bislang sollte der EBIT mittelfristig über 570 Millionen Dollar erreichen und der freie Cashflow mehr als 700 Millionen.
Brulard hat im Mai als Unternehmenschef übernommen. Er habe in den ersten drei Monaten die Mitarbeitenden, Partner und Kunden kennengelernt. Dabei sei auch klar geworden, dass es Bereiche gebe, die Temenos verbessern müsse und in die das Unternehmen investieren sollte, liess er sich in der Mitteilung zitieren.

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