Der Genfer Bankensoftwarehersteller Temenos hat den Bericht zur selbst in Auftrag gegebenen Untersuchung zu den Vorwürfen von Hindenburg Research vorgelegt. Dabei konnten die Prüfer keine Anhaltspunkte für Unregelmässigkeiten finden, wie das Unternehmen mitteilt.
Nach den Vorwürfen war der Aktienkurs von Temenos regelrecht eingebrochen. Hindenburg Research hatte in dem mehrseitigen Bericht auch darauf hingewiesen, dass man in Temenos-Aktien "short" sei, also auf fallende Kurse wette.
"Unrichtige und irreführende Behauptungen"
Für die Untersuchung der Vorwürfe hatte Temenos einen Sonderausschuss unter der Leitung von Verwaltungsratspräsident Thibault de Tersant eingesetzt. Unterstützt wurde er von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Alvarez & Marsal. Zudem hatte Temenos die Kanzleien Schellenberg Wittmer als Schweizer Rechtsberater und Sullivan & Cromwell als US-Rechtsberater beauftragt.
Die Untersuchung habe ergeben, "dass Hindenburg Research unrichtige und irreführende Behauptungen über Temenos und seine Rechnungslegung, Produkte und Kundenbeziehungen aufgestellt und angebliche Fakten über Temenos verzerrt oder aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt hat", teilte Temenos weiter mit.
Weiter kommen der Verwaltungsrat und der Prüfungsausschuss zu dem Schluss, dass die Erkenntnisse keinen Einfluss auf die
früher von Temenos veröffentlichten Jahresabschlüsse haben. Auch ändere sich nichts an der Einschätzung, dass die Finanzlage, das Geschäftsergebnis und die Cashflows von Temenos angemessen wiedergegeben werden.
Umfangreiche Untersuchung
Im Rahmen der Untersuchung haben die Prüfer gemäss dem zehnseitigen Abschlussbericht mehr als 300'000 Dokumente analysiert. Zudem seien 17 ehemalige und aktuelle Temenos-Mitarbeitende befragt worden, was auch das obere Management mit einschloss.
An der Untersuchung waren laut dem Abschlussbericht mehr als 150 Anwälte und Wirtschaftsprüferinnen beteiligt. Zusammen hätten diese mehr als 22'000 Stunden für die Prüfung der Hindenburg-Vorwürfe aufgewendet.