Untersuchung findet keine Finanzmanipulationen bei Temenos

15. April 2024 um 09:02
image
Foto: Temenos

Der Bericht zur Untersuchung widerspricht den Vorwürfen, die ein Investmentunternehmen im Februar gemacht hat.

Der Genfer Bankensoftwarehersteller Temenos hat den Bericht zur selbst in Auftrag gegebenen Untersuchung zu den Vorwürfen von Hindenburg Research vorgelegt. Dabei konnten die Prüfer keine Anhaltspunkte für Unregelmässigkeiten finden, wie das Unternehmen mitteilt.
Das auf Short-Selling spezialisierte Investment-Research-Unternehmen Hindenburg hatte Temenos Mitte Februar 2024 "schwerwiegende Unregelmässigkeiten" in der Rechnungslegung vorgeworfen. Unter anderem gab es laut Hindenburg Hinweise auf manipulierte Gewinne.
Nach den Vorwürfen war der Aktienkurs von Temenos regelrecht eingebrochen. Hindenburg Research hatte in dem mehrseitigen Bericht auch darauf hingewiesen, dass man in Temenos-Aktien "short" sei, also auf fallende Kurse wette.

"Unrichtige und irreführende Behauptungen"

Für die Untersuchung der Vorwürfe hatte Temenos einen Sonderausschuss unter der Leitung von Verwaltungsratspräsident Thibault de Tersant eingesetzt. Unterstützt wurde er von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Alvarez & Marsal. Zudem hatte Temenos die Kanzleien Schellenberg Wittmer als Schweizer Rechtsberater und Sullivan & Cromwell als US-Rechtsberater beauftragt.
Die Untersuchung habe ergeben, "dass Hindenburg Research unrichtige und irreführende Behauptungen über Temenos und seine Rechnungslegung, Produkte und Kundenbeziehungen aufgestellt und angebliche Fakten über Temenos verzerrt oder aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt hat", teilte Temenos weiter mit.
Weiter kommen der Verwaltungsrat und der Prüfungsausschuss zu dem Schluss, dass die Erkenntnisse keinen Einfluss auf die früher von Temenos veröffentlichten Jahresabschlüsse haben. Auch ändere sich nichts an der Einschätzung, dass die Finanzlage, das Geschäftsergebnis und die Cashflows von Temenos angemessen wiedergegeben werden.

Umfangreiche Untersuchung

Im Rahmen der Untersuchung haben die Prüfer gemäss dem zehnseitigen Abschlussbericht mehr als 300'000 Dokumente analysiert. Zudem seien 17 ehemalige und aktuelle Temenos-Mitarbeitende befragt worden, was auch das obere Management mit einschloss.
An der Untersuchung waren laut dem Abschlussbericht mehr als 150 Anwälte und Wirtschaftsprüferinnen beteiligt. Zusammen hätten diese mehr als 22'000 Stunden für die Prüfung der Hindenburg-Vorwürfe aufgewendet.

Loading

Mehr erfahren

Mehr zum Thema

image

Comed übernimmt Aargauer IT-Dienstleister Enovate

Die Zentralschweizer Firma will mit dem Kauf in der Region Aargau und Zug wachsen. Alle Mitarbeitenden von Enovate werden übernommen.

publiziert am 23.8.2024
image

Fernao-Gruppe wächst mit Axians zusammen

Ein französischer Konzern hat die Gruppe und damit auch Schweizer Unternehmen wie BNC, Somnitec und 1stQuad Solutions gekauft. Dem neuen Besitzer gehört auch die Marke Axians.

publiziert am 22.8.2024
image

Digital-Geschäft der Post mit etwas weniger Verlust

Der Umsatz nimmt zu, der Verlust ab. Die Post sieht sich auf Kurs, aber bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis fehlt noch einiges.

publiziert am 22.8.2024
image

Swico: Elektroschrott-Recycling ist eine "Rohstoffmine" der Schweiz

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Swico Recycling eine Million Tonnen Elektrogeräte gesammelt.

publiziert am 21.8.2024