Der chinesische Technologiekonzern Huawei hat seinen Umsatz trotz starker Behinderungen durch US-Sanktionen leicht ausbauen können. In der ersten Jahreshälfte 2023 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 3,1%.
Die Einnahmen stiegen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 310,9 Milliarden Yuan, wie der Technologieriese mit Sitz in Shenzhen mitteilte. Das sind umgerechnet rund 37,6 Milliarden Franken. Die Nettogewinnmarge gab Huawei mit 15% an, woraus sich ein Gewinn von 46,6 Milliarden Yuan ergibt.
Sanktionen seit 2019
Die US-Regierung hatte Huawei 2019 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump mit Sanktionen belegt, die auch von der Regierung von Joe Biden nicht zurückgenommen wurden. Dadurch kann Huawei beispielsweise in seinen Smartphones keine Chipsets verwenden, die den modernen Mobilfunkstandard 5G unterstützen.
Huawei-Smartphones verfügen auch nicht über die Systemdienste von Google, was zumindest auf den westlichen Märkten ein Handicap bedeutet. Die USA begründen die Sanktionen mit Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Huawei hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Auch in der Schweiz wird über ein mögliches Verbot von Komponenten des Konzerns diskutiert. Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann zeigte sich aber
kürzlich wenig besorgt über ein mögliches Huawei-Verbot.
Druck nimmt zu
Die USA und die Europäische Kommission drängen Telcos wie Vodafone, Telekom und Telefónica dazu, auf Technik von Huawei und des chinesischen ZTE-Konzerns zu verzichten. Huawei konnte diesen Trend aber durch Vertriebserfolge in Afrika, Asien und Lateinamerika kompensieren. Das Infrastrukturgeschäft insgesamt trug 167,2 Milliarden Yuan (20 Milliarden Franken) zum Umsatz bei.
Sabrina Meng, die amtierende Vorsitzende von Huawei sagte, das Unternehmen habe stark in Grundlagentechnologien investiert, um die Trends in den Bereichen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Dekarbonisierung zu nutzen. "In der ersten Hälfte des Jahres 2023 blieb unser Infrastrukturgeschäft solide und unser Verbrauchergeschäft erzielte Wachstum." Die Geschäftsbereiche Digital Power und Cloud verzeichneten beide ein starkes Wachstum.