Der Kanton Luzern hat sich nach dem Desaster rund um die Schuladministrationssoftware Educase gütlich mit der Herstellerfirma geeinigt. Die Softwarefirma Base-Net Education aus Sursee verzichte auf eine Klage. Seitens der Kantonsverwaltung gab es laut der Regierung keine Hinweise auf Pflichtverletzungen.
Personalrechtliche Massnahmen seien nicht nötig gewesen, deshalb sei auch keine Administrativuntersuchung eingeleitet worden, hält der Regierungsrat in seiner Antwort auf eine Anfrage von Kantonsrätin Anja Meier (SP) fest. Meier wollte wissen, wie der Kanton Luzern Administrativuntersuchungen handhabe und wieso im Falle der Schulsoftware keine solche eingeleitet worden sei.
Der Kanton hatte
im Februar 2022 die Einführung der Schuladministrationslösung wegen unterschiedlicher Auffassung zum Projekterfolg abgebrochen. 64 Gemeinden hatten damals bereits mit der Software gearbeitet. In der Folge stellte die Herstellerfirma
den Betrieb ein, bis der Kanton ausstehende Zahlungen geleistet habe. Per Ende Juli 2022 stellte das Unternehmen
seine Aktivitäten ganz ein.
Die Regierung hält in ihrer Antwort fest, dass im Kanton Luzern die Dienststellen die Kompetenz haben, Administrativuntersuchungen einzuleiten. Dafür brauche es aber einen Anhaltspunkt dafür, dass eine Dienstpflicht verletzt wurde. Der Regierungsrat geht davon aus, dass solche Administrativuntersuchungen nur vereinzelt ausgelöst werden. Deren Zahl dürfte sich jährlich zwischen 1 und 5 bewegen.
Kommission untersucht Abbruch
Genauer untersucht würden der Beschaffungs-, Steuerungs-, Entwicklungs- sowie der Ausstiegsprozess. Zudem würden auch die Verantwortlichkeiten genau geklärt. Ein rechtliches Nachspiel habe der Abbruch nicht. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur 'Keystone-SDA' hiess es beim Bildungs- und Kulturdepartement, das Ziel sei es immer gewesen, mit der Herstellerfirma eine gütliche Einigung zu erzielen. "Dies ist gelungen."