Der mit Spannung erwartete Twitter-Konkurrent des Facebook-Konzerns Meta soll in wenigen Tagen lanciert werden. Im US-App-Store von Apple wurde der Launch der Anwendung mit dem Namen "Instagram Threads" für Donnerstag, den 6. Juli angekündigt.
Der Zeitpunkt für die Lancierung eines Twitter-Konkurrenten scheint sicher günstig. Seit der
Übernahme durch Elon Musk im vergangenen November hat der Ruf des Micro-Blogging-Services bei Usern und Werbetreibenden stark gelitten. Der Übernahme folgten massenhafte Entlassungen. Musk fuhr die Überwachung von Inhalten stark zurück. Gleichzeitig forderte er dubiose Influencer, die vorher verbannt wurden, dazu auf, auf die Plattform zurückzukehren. Insgesamt führte dies zu einem starken Anstieg von sexistischen und rassistischen Tweets und Fake News, was viele Werber dazu bewegte, ihre Budgets von Twitter abzuziehen. Vor wenigen Tagen verärgerte Musk die Twitter-Gemeinde mit einer typischen Musk-Aktion noch mehr, der plötzlichen
Einführung von Lesebeschränkungen.
Ein Massen-Exodus der User blieb trotzdem bisher aus, aber viele würden sich über eine valable Alternative freuen.
Kann Meta, beziehungsweise Mark Zuckerberg diese bieten? Im Vergleich zu anderen Alternativen wie Mastodon oder Bluesky hat Meta mit Facebook, Whatsapp und Instagram bereits Social-Media-Plattformen mit riesigen Nutzerzahlen, um den neuen Service daran anzuhängen. Allerdings unterscheidet sich das Publikum der Meta-Plattformen Facebook, Whatsapp und Instagram von den traditionellen User der älteren Social-Media-Plattform Twitter. Diese mochten an Twitter in der Vergangenheit unter anderem, dass die Plattform die Monetarisierung durch Werbung und Bezahlfunktionen relativ behutsam vorantrieb und in den letzten Jahren versuchte, durch die stärkere Inhalte-Überwachung eine politisch korrekte und Fake-News-arme Umgebung zu schaffen. Das kann man vom neuen Twitter unter Musk nicht mehr behaupten. Allerdings hat Zuckerbergs Meta in dieser Beziehung auch keinen guten Ruf. Das gilt auch für die Wahrung der Privatsphäre.
Trotzdem sind die Weichen für ein geschäftliches Duell zwischen Musk und Zuckerberg gestellt, nachdem sich die beiden Milliardäre im Juni bereits zu einem Schaukampf im Ring bereit erklärt hatten. Die 'New York Times' berichtete am Wochenende, ein solcher Kampf werde tatsächlich vorbereitet – allerdings sei weiterhin offen, ob er auch tatsächlich stattfinden werde. Der 39-jährige Zuckerberg trainiert mit Kampfsport-Trainern und scheint sichtlich fitter als der 52-jährige Musk.
(Mit Material von Keystone-sda)