Millionen Bürgerinnen und Bürger in der EU seien täglich Opfer des organisierten Verbrechens online, geht aus einer Analyse von Europol hervor. Zahlreiche Menschen seien Opfer von Phishing-Attacken, Romance-Scams oder würden von betrügerischen Webshops abgezockt. Besorgniserregend ist Europol zufolge auch die Zunahme von sexuellem Missbrauch von Kindern online.
Die Zahl der Cyberkriminellen, die auf den Markt drängen, nehme stetig zu, sowohl aufgrund neuer Technologien, die die Markteintrittsbarrieren senken, als auch wegen der zunehmenden Komplexität der digitalen Infrastruktur und der kontinuierlich wachsenden Angriffsfläche, schreibt Europol. Auffällig sei, dass vor allem auch die Zahl junger Täter steige. Insgesamt aber bleibe die kriminelle Landschaft weitgefächert und umfasse sowohl Einzelaktion als auch professionelle Netzwerke.
Ransomware-Gruppen würden zunehmend auch kleinere und mittelgrosse Unternehmen ins Visier nehmen, da deren Abwehrmechanismen weniger ausgereift seien, schreibt Europol. Der "produktivste" Ransomware-as-a-Service-Anbieter war vergangenes Jahr demnach Lockbit. Entsprechend steht die Bande im
Visier von Strafverfolgern in der Schweiz und international.
Sehr ausgeklügelt arbeite die Gruppe
Clop, die immer wieder Zugang zu Zero-Day-Exploits habe. Als "Newcomer in der Szene" nennt der Bericht
Akira. Die Malware-Famile Redline Stealer entwickle sich zu einem vielfach genutzten Malware-as-a-Service für Datendiebstahl.
Alarmierend sei ausserdem die Zunahme von Künstlicher Intelligenz in der Cyberkriminalität, schreibt Europol. "KI gehört immer häufiger zum Instrumentarium der Verbrecher", heisst es von der Behörde mit Hauptsitz in Den Haag. So gebe es immer ausgeklügeltere Erpressungsmethoden. KI werde verwendet, um kriminelle Methoden oder Scripte zu verbessern und um Sprachbarrieren zu überwinden.
(Mit Material von Keystone-SDA)