Der Konzernumsatz des international tätigen Schweizer Lizenzhändlers Softwareone ist im Geschäftsjahr 2023 um 2,9% auf 1,01 Milliarden Franken gestiegen, wie das Unternehmen mitteilt. Der Umsatz wurde recht stark von Währungseffekten beeinflusst. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Plus 8% betragen.
Gleichzeitig kletterte der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) von 240,4 Millionen Franken im Vorjahr auf 245,2 Millionen. Das entsprach einer Gewinnmarge von 24,3%, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Unter dem Strich erwirtschaftete das börsenkotierte Unternehmen einen Reingewinn von 109,6 Millionen Franken (Vorjahr: 115,0 Millionen Franken).
Mit diesem Ergebnis landete Softwareone beim Umsatz unter der eigenen Prognose. Noch im November 2023 hatte das Unternehmen ein zweistelliges Umsatzwachstum (mit konstanten Wechselkursen gerechnet) in Aussicht gestellt. Der bereinigte Ebitda lag am unteren Ende der Guidance.
Kostendisziplin stärken
Für das laufende Jahr erwartet Softwareone bei konstanten Währungen ein Umsatzwachstum zwischen 8% bis 10%. Die bereinigte Ebitda-Marge soll zwischen 24,5% und 25,5% liegen.
Ferner will Softwareone die "Kostendisziplin" weiter erhöhen. Die Kosteneinsparungen seien 2023 mit 47 Millionen Franken deutlich über dem Jahresziel von 15 Millionen Franken ausgefallen. Für 2024 hebt das Management das Sparziel auf 70 Millionen Franken an, nach bisher 50 Millionen Franken.
Neue Strategie aufgelegt
Die mittelfristigen Ziele schraubt das Management nun im Rahmen der neuen Strategie namens "Vision 2026" teils nach oben. Neu soll die bereinigte Ebitda-Marge bei knapp 28% liegen, bisher wurden 25% angestrebt. Unverändert sind die Erwartungen beim Umsatzwachstum, es soll im mittleren Zehnerbereich zu liegen kommen.
Für die neue "Vision 2026" will sich Softwareone auf fünf Wachstumsprioritäten konzentrieren. Dies sind eine Vertiefung der Partnerschaften mit Hyperscalern, die weltweite Einführung von Microsofts Copilot, das Nutzen von Daten und KI, die gezielte Umsetzung der ISV-Strategie wie auch das Nutzen des Client-Portals.
In Kürze will Softwareone einen näheren Einblick in diese neue Strategie gewähren.
Können Aktienbesitzer überzeugt werden?
Ab Mitte des vergangenen Jahres hatte der Verwaltungsrat von Softwareone
"strategische Optionen" geprüft und dabei auch mehrere Male mit verschiedenen potentiellen Investoren Verkaufsverhandlungen geführt. Nachdem die bislang letzten Gespräche
vor einem Monat gescheitert waren, hatte der VR erklärt, dass der Lizenzhändler gut auch aus eigener Kraft weiter wachsen könne. Die "Vision 2026" soll konkretisieren, wie sich die Verantwortlichen dies vorstellen.
Die Gründer des Stanser Unternehmens
wollen aber weiterhin einen Verkauf durchsetzen. Ihr Antrag wird an einer Generalversammlung am 18. April diskutiert werden. Entscheidend dürfte dabei sein, ob sich die anderen Aktionäre von der Vision 2026 überzeugen lassen oder doch lieber den Argumenten der Gründer folgen.