Zuger Krypto-Börse Lykke ist endgültig am Ende

10. Januar 2025 um 15:37
image
Illustration: Erstellt durch inside-it.ch mit Midjourney

Das Schweizer Unternehmen hat den Konkurs eingereicht. Das letzte Unheil eingeleitet hatte ein Cyberangriff im Juni.

Anfang Dezember 2024 hat die Zuger Krypo-Börse Lykke den Handel eingestellt. Vor Weihnachten erfolgte die Einleitung des Konkursverfahrens für die Holding-Gesellschaft Lykke Corp. Seit dem 8. Januar befindet sich auch die Lykke Business AG, die die Kryptobörse betrieben hat, in Liquidation. Dies berichtet der 'Blick'.
Um die Finanzen bei Lykke sei es seit Jahren schlecht gestanden, schreibt die Zeitung. "Es fehlte an genügend Investorengeldern. Gleichzeitig schrieb das Mutterhaus jahrelang Verluste." Der endgültige Dolchstoss sei der Hackerangriff im letzten Sommer gewesen. Cyberkriminelle klauten im Juni Assets im Wert von 22,8 Millionen Franken. Dies sei ein Viertel der ganzen Lykke-Bestände gewesen.
Danach hiess es zwar, Lykke sei auf dem Weg zur Besserung und wolle den Betrieb wieder aufnehmen. Doch dies gelang nicht längerfristig. Auf Anfrage von 'Blick' erklärte Gründer Richard Olsen lediglich: "Das Verfahren liegt nun in den Händen der zuständigen Behörden, weshalb ich dazu keine weiteren Stellungnahmen abgeben kann."

Unklarheit für Kundinnen und Kunden

Für die Kundinnen und Kunden bleibt unklar, wie es um ihre Krypto-Bestände bei Lykke steht. Viele werfen dem Unternehmen mangelhafte Kommunikation vor. Mehrere Kunden haben sich zusammengeschlossen, um gegen Olsen rechtlich vorzugehen und eine Entschädigung vor Gericht zu erreichen. Das zuständige Konkursamt Zug rät den Gläubigern auf seiner Website, mögliche Forderungen bereits jetzt anzumelden.
Lykke-CEO Olsen hofft, dass er seine Kunden und Kundinnen doch noch entschädigen kann. Andere Teams und Unternehmen seien daran, seine "wissenschaftlich und akademisch anerkannten Erkenntnissen und Ideen" in Erfolge für Firmen und gemeinnützige Organisationen zu verwandeln, verkündete er laut 'Blick' in einem Kundenschreiben Mitte Dezember. "Sollte ich von diesen Initiativen profitieren, werde ich sie zur Entschädigung nutzen, soweit dies möglich und nach den geltenden Gesetzen zulässig ist." Konkreter sei Olsen aber bisher nicht geworden.

Loading

Mehr zum Thema

image

Das Meldewesen in der Beherbergung wird digital

Der Bund will das Meldewesen in der Beherbergung schweizweit digitalisieren. Dazu soll die Behördenplattform Easygov ergänzt werden.

publiziert am 20.1.2025
image

Thurgau "überrascht" mit Juris-Freihänder

Der Kanton lässt seine Justizplattform für 2,9 Millionen Franken ertüchtigen und warten. Der Softwareeigentümer will die Lösung "überraschenderweise" nur bis 2027 unterstützen.

publiziert am 20.1.2025
image

"Hypi" Lenzburg investiert ins Banking-as-a-Service-Geschäft

Im letzten Jahr ist das Software-Geschäft der Bank erneut gewachsen. Die Hypothekarbank beteiligt sich für den weiteren Ausbau an einem deutschen Banking-as-a-Service-Anbieter.

publiziert am 17.1.2025
image

In St. Gallen kommt 2026 die Online­steuer­erklärung

Schon jetzt wird im Kanton die Download-Software rege genutzt. Ab nächstem Jahr soll eine Web-basierte Lösung zur Verfügung stehen.

publiziert am 16.1.2025