Airbus bietet erneut für das Cybergeschäft von Atos

3. Januar 2024 um 10:00
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Foto: Daniel Eledut / Unsplash

Der Flugzeugbauer will sich die Cybersicherheits- und Datensparte des französischen IT-Dienstleisters Atos sichern. Es geht um bis zu 1,8 Milliarden Euro. Es ist das zweite Mal, dass Airbus ein Gebot abgibt.

Nun also doch: Der Flugzeugbauer Airbus will die Cybersicherheits- und Datensparte des kriselnden französischen IT-Dienstleisters Atos übernehmen. Airbus bewerte das Geschäft rund um Big Data und Security (BDS) mit 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro inklusive Schulden, teilt Atos mit.
Atos habe zudem ein weiteres nicht-bindendes Gebot erhalten, das sich aber nur auf Teile des BDS-Geschäfts beziehe. Das Unternehmen wolle daher vorrangig mit dem Flugzeugbauer verhandeln. Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium. Zuvor hatte die 'Financial Times' (Paywall) über ein entsprechendes Angebot berichtet.

Erste Verhandlungen vor einem Jahr

Airbus hatte sich schon vor einem Jahr eine Beteiligung an Atos überlegt und hatte im Februar 2023 ein Angebot für eine Beteiligung in der Höhe von knapp 30% abgegeben. Ende März brach der Flugzeughersteller die Verhandlungen indes wieder ab mit der Begründung, man wolle nicht 1,2 Milliarden Euro auf den Tisch legen, ohne eine Kontrollmehrheit zu erlangen. Daraufhin brachen die Aktien ein.
Atos sucht seit geraumer Zeit wegen Verlusten im angestammten IT-Dienstleistungsgeschäft und wegen hoher Schulden nach Lösungen. Die Aufspaltung in zwei Unternehmen hatte Mitte 2023 nicht zum gewünschten Ergebnis, sondern zu noch mehr Verlust geführt.

Kapitalerhöhung und Anteilsverkäufe als Alternative

Mittlerweile steht das traditionelle Atos-IT-Servicegeschäft unter dem Namen Tech Foundations zum Verkauf. Für die Sparte Eviden, in der unter anderem das BDS-Geschäft enthalten ist, hatte Atos zuletzt eine Kapitalerhöhung und kleinere Anteilsverkäufe ins Auge gefasst.
Das Cybersicherheitsgeschäft von Atos gilt in Frankreich als sicherheitsrelevant. Unter anderem sorgen Supercomputer des Konzerns für Simulationsberechnungen von Atombombentests, die Frankreich nicht mehr mit realen Kernwaffen ausführt. Die Atos-Aufspaltung ist daher politisch umstritten. Wichtige grosse Anteilseigner von Atos sind mit 11% die IT-Unternehmensberatung Onepoint sowie der Siemens-Konzern mit knapp 5%.

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