Atos versucht es nun mit Nourdine Bihmane als Chef

14. Juli 2022 um 10:01
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Die Firmenzentrale von Atos in Bezons. Foto: Atos / Romi / REA

Nun steht bei dem französischen Konzern der Nachfolger für Kurzzeit-CEO Rodolphe Belmer fest. Mit dem neuen Gruppenchef geht es nun in die Reorganisation.

Das neue Management-Team von Atos umfasst Nourdine Bihmane, der ab sofort als CEO der Unternehmensgruppe und als Co-CEO für das Tech-Foundations-Geschäft verantwortlich sein wird. Das ist einer Mitteilung des Konzerns zu entnehmen. Ausserdem werde auf Gruppenebene Diane Galbe als Senior Executive Vice President für strategische Projekte und alle Support-Funktionen zuständig sein sowie Philippe Oliva als Co-CEO die Bereiche Digital, Big Data und Security verantworten, heisst es weiter.
Damit ist der im Februar angekündigte Turnaround des strauchelnden Konzerns um eine Episode reicher. Erst vor einem Monat hatte Generaldirektor Rodolphe Belmer nach wenigen Monaten als CEO im Einsatz seinen Posten abgegeben und wird das Unternehmen verlassen. Er wollte die beabsichtigte Aufteilung des Konzerns nicht mittragen. Geplant ist eine neue Firma, genannt Evidian und mit Fokus auf Big Data und Cybersecurity sowie unter dem bisherigen Namen Atos die schwächelnden Sparten IT-Outsourcing und -Management.

Atos hatte Hälfte des Marktwertes eingebüsst

Nötig geworden war die Reorganisation unter anderem, weil der Konzern im Jahr 2021 die Hälfte seines Marktwerts wegen Bilanzierungsfehlern und des gescheiterten Übernahmeversuchs von DXC eingebüsst hatte. Das hatte das Vertrauen der Anleger erschüttert und den Rücktritt von Belmers Vorgänger Elie Girard zur Folge. Nun also übernimmt Bihmane von Belmer und wird "mit sofortiger Wirkung", wie mitgeteilt wurde, zusätzlich auch als CEO der Gruppe amten.
Der Verwaltungsrat erwartet von dem neuen Spitzentrio, dass sich Bihmane und Oliva "besonders auf die Entwicklung der Aktivitäten der Einheiten konzentrieren, deren CEOs sie sein werden, das heisst der neuen Atos und Evidian, sobald das Trennungsprojekt umgesetzt werden kann". Galbe hingegen werde "mit der Leitung dieses strategischen Projekts und der konkreten Umsetzung der Geschäftsaufteilung betraut sein".
Atos ist eng mit der französischen Rüstungsindustrie verbunden und auch in der Schweiz ein bekannter Behörden-Lieferant. Hierzulande hatte der Konzern für scharfe Kritik seitens der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) in Sachen Werterhalt des Milliarden-schweren Schweizer Sicherheitsfunknetzes Polycom gesorgt. Auch musste die schweizweite Migration des Schweizer Sicherheitsfunksystems auf eine neue Generation inzwischen mehrfach verschoben werden.

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