Bundesrat setzt sich nicht für souveräne digitale Infrastruktur ein

24. Mai 2024 um 11:28
image
Foto: Parlamentsdienste / Franca Pedrazzetti

Die Regierung empfiehlt zwei Motionen aus dem National- und Ständerat zur Ablehnung. In der Begründung verweist sie auf laufende Arbeiten und heute gültige Gesetze.

Zum Ende der Frühjahrssession wurden im März im National- und Ständerat zwei nahezu gleichlautende Motionen eingereicht. Damit wird der Bundesrat aufgefordert, eine souveräne digitale Infrastruktur in der Schweiz zu schaffen.
Erstunterzeichnet und eingereicht haben die Motionen Isabelle Chappuis (Mitte/VD) im Nationalrat und Charles Juillard (Mitte/JU) im Ständerat. Uns gegenüber erklärten sie damals, dass sie mit ihrem Vorschlag "eigene Lösungen entwickeln wollen, um unsere Daten vor Diebstahl und Eingriffen Dritter zu schützen und mögliche kognitive Manipulationen zu verhindern".

Bundesrat sieht Forderungen teils heute schon erfüllt

In der kürzlich publizierten Antwort empfiehlt der Bundesrat das Anliegen zur Ablehnung. Begründet wird dies hauptsächlich damit, dass die Forderungen heute teilweise erfüllt seien oder aufgrund anderer Vorstösse daran gearbeitet werde. Konkret zählt der Bundesrat das Bundesgesetz über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (Embag) und die geplante Swiss Government Cloud auf.
Darüber hinaus habe das Parlament Postulate von Ständerätin Heidi Z'graggen (Mitte/UR) und Nationalrat Gerhard Andrey (Grüne/FR) zur digitalen Souveränität in der Schweiz respektive Chancen und Risiken von KI-Systemen in der Schweiz angenommen. Die Berichte dazu würden derzeit vom Aussendepartement respektive vom Militärdepartement erstellt.
Des Weiteren verweist der Bundesrat auf die "laufenden Arbeiten" zu einer Motionen zur Sicherheit bei wichtigen digitalen Daten der Schweiz und auf die angenommene Motion zur Sekundärnutzung von Daten.

Loading

Mehr zum Thema

image

Gescheiterte App kostet Raiffeisen 47 Millionen Franken

Die Bank stellt ihre Pläne für eine komplett neue App endgültig ein. Stattdessen will sie die bestehende E-Banking-App weiterentwickeln.

publiziert am 8.4.2025
image

Seco engagiert US-Lobbyfirma für Kauf von KI-Chips

Angesichts hoher Zölle verstärkt die Schweiz ihr Engagement im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Eine Lobbyfirma soll helfen, Zugang zu leistungsfähigen KI-Chips zu bekommen.

publiziert am 8.4.2025
image

Neue Security-Fachleute für die Schweiz

In Olten wurden 52 Cyber Security Specialists und 16 Information Security Manager ausgezeichnet. Sie alle haben eine eidgenössische Berufs- oder höhere Fachprüfungen bestanden.

publiziert am 8.4.2025
image

Bundesrat Pfister verstärkt die Projektaufsicht im VBS

Ein ehemaliger Mitarbeiter der Finanz­kontrolle schaut dem VBS künftig genauer auf die Finger. Hinter­grund dafür sind die auf­ge­deckten Missstände beim Rüstungs­betrieb Ruag.

publiziert am 8.4.2025